Die Edelmetalle hatten gestern einen schweren Stand. Sowohl Gold als auch Silber knickten ein, auf der Gegenseite erstarkte der US-Dollar. Doch wenn es nach dem jüngsten Bericht der US-Investmentbank Goldman Sachs geht, dann ist das nur ein vorübergehendes Phänomen. In den Augen der Analysten sollten Anleger den US-Dollar mit Blick auf die Wahl verkaufen und in Silber investieren.
Bei Goldman Sachs sieht man ein zunehmendes Risiko, dass der US-Dollar (gemessen am US-Dollarindex DXY Anmerkung der Redaktion) auf sein 2018er Tief zurückfallen wird, sollte Joe Biden die Wahl am 3. November gewinnen. „Die Risiken verschieben sich in Richtung Dollar-Schwäche und wir sehen relativ wenig Chancen, dass wir einen positiven Ausgang für den US-Dollar sehen“, schreiben die Analysten von Goldman Sachs.
Ein schwächerer Dollar aber wäre nach Ansicht von Goldman Sachs sehr positiv für die Edelmetalle. Hierzu gesellt sich ein zweiter Bericht von Goldman Sachs Analyst Mikhail Sprogis, der Silber als Kauf bezeichnet und dabei auf die Solarindustrie als Treiber hinter der Silbernachfrage sieht. „Mit Silber im Bereich von 24 Dollar und einigen möglichen Solar-Überraschungen in den kommenden Monaten eröffnen wir den Trade wieder“, schreibt Sprogis. Aktuell steht die Nachfrage seitens der Solarindustrie für rund 18 Prozent der Industrienachfrage nach Silber. Goldman sieht die Solar-Neuinstallationen um 50 Prozent anziehen zwischen 2019 und 2023.
Ob nun tatsächlich die Solarnachfrage für einen Anstieg des Silberpreises sorgt oder doch die Investmentnachfrage, die in den vergangenen Jahren meist das Zünglein an der Waage gewesen ist, sei einmal dahingestellt. Aber in der Tat deutet vieles darauf hin, dass Silber die Korrektur beendet haben sollte (oder kurz davorsteht, sie zu beenden). In den kommenden Monaten rechnet auch der Aktionär mit deutlich höheren Kursen bei Silber.