China wird einer Studie zufolge auch nach der Corona-Krise der wichtigste Produktionsstandort für die deutschen Autohersteller bleiben. Im vergangenen Jahr hatten die Unternehmen in der Volksrepublik mit 5,08 Millionen Einheiten erstmals deutlich mehr Autos gebaut als in Deutschland, wie aus einer am Freitag vorgestellten Studie der Deutschen Bank hervorgeht.
Die temporäre Corona-Krise werde am langfristigen Trend nichts ändern, dass Chinas Bedeutung als Produktionsstandort zunehme, heißt es in der Veröffentlichung. Die Entwicklung in Deutschland gebe jedoch Anlass zur Sorge und könne der Beginn einer strukturellen Schwächephase sein. Neben höheren Kosten für Löhne und Energie sowie höhere Steuersätze könne die Elektro-Mobilität zu Wertschöpfungsverlusten führen. Insgesamt sei die deutsche Automobilindustrie besser für die Zukunft gerüstet als der Automobilstandort Deutschland.
Ändern wird daran auch nicht die derzeitige Schwäche des chinesischen Automarkts.Der ist im Februar aufgrund der Folgen des Ausbruchs des Coronavirus zusammengebrochen. Nach vorläufigen Daten des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) vom Mittwoch sank der Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um 80 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Für die ersten beiden Monate des Jahres summiert sich das Minus auf 41 Prozent.
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Einen solchen knackigen Einbruch hat es bislang noch nicht gegeben. Schlechte Nachrichten für Volkswagen. China ist für die Mannschaft von Vorstand Herbert Diess der wichtigste Einzelmarkt. VW verkauft fast jedes dritte Auto in Chinas. Der Umsatzanteil betrug zuletzt rund 37 Prozent.
China ist sicherlich zu einer Art Klumpenrisiko für Volkswagen geworden. Bei Notierungen von 137,50 Euro drehte die Aktie in den letzten Monaten mehrmals wieder nach oben. Dieser Support wurde am Montag unterschritten. Eine starke Unterstützungszone für die Aktie liegt nun im Bereich von 128,50 Euro und 130,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).