Wieder aufflammende Übernahmegerüchte haben die Salzgitter-Aktie am Donnerstag angetrieben. Mittlerweile gab es die Bestätigung: Der Stahlkonzern hat per Adhoc-Mitteilung bekannt gegeben, dass Gespräche hinsichtlich eines möglichen öffentlichen Übernahmeangebots geführt werden.
Salzgitter hat bestätigt, dass GP Günter Papenburg und TSR Recycling am Mittwochabend ein „nicht-bindendes Angebot unter Angabe eines indikativen Angebotspreises von 18,50 Euro pro Aktie“ abgegeben habe. Dieses werde nun geprüft, das Ergebnis sei noch offen. Die Aktie reagiert am Nachmittag mit einem Kurssprung von sechs Prozent, notiert aber bei rund 16,70 Euro noch deutlich unter dem indikativen Angebotspreis.
Zuletzt hieß es, dass der größte Anteilseigner – das Land Niedersachsen – einer Übernahme skeptisch gegenüber stehe. Das Finanzministerium erklärte in einer Stellungnahme vom Donnerstag, es sehe keine wirtschaftlichen Vorteile in einem Angebot. Es forderte die Bieter auf, ihre Ideen zu konkretisieren, um mehr Klarheit zu bekommen. Salzgitter werde seinerseits an der Verbesserung seiner Profitabilität arbeiten.
Auch die Arbeitnehmervertreter stellen sich gegen ein Angebot. „IG Metall und Betriebsrat bleiben bei ihrer Auffassung, dass die Salzgitter AG vor der Aufgabe steht, ohne eine solche Übernahme und unter Wahrung der Eigenständigkeit sowie der Montanmitbestimmung eine nachhaltige Zukunft von Unternehmen und Arbeitsplätzen sicherzustellen“, erklärte Hans-Jürgen Urban, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Salzgitter AG und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.
Salzgitter leidet wie viele Stahlhersteller unter dem schwierigen Marktumfeld. Prognosesenkungen und die trüben Geschäfte haben den Aktienkurs belastet. Durch das Übernahmeangebot legt die Aktie nun zwar wieder zu. Doch auch der Kurssprung vom November wurde abverkauft. Ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf.