Lange Zeit hat der Silberpreis die wichtige Unterstützung bei 14,60 Dollar verteidigen können. Doch mit dem gestrigen Rutsch haben die Bullen diese letzte Bastion preisgeben müssen. Damit eröffnet sich aus charttechnischer Sicht das Potenzial auf Kurse unter 14 Dollar. Eine Hoffnung haben die Bullen noch. Aber ist es tatsächlich mehr als eine Hoffnung?
Silberanleger haben es in diesen Monaten nicht leicht. Konnte der Goldpreis sich vor einigen Wochen noch an das Hoch aus dem Sommer 2016 heranpirschen, gelang Silber bislang keine nachhaltige Aufwärtsbewegung. Mehr noch: Bei 16 Dollar hat sich ein hartnäckiger Widerstand ausgebildet, der bislang nicht überwunden werden konnte. Gestern rutschte der Silberpreis dann unter die Unterstützung bei 14,60 Dollar. Auch die 200-Tage-Linie ist mittlerweile nach unten durchbrochen. Charttechnisch ist damit bereits jede Menge Schaden angerichtet.
Was bleibt als Hoffnung? Sicher könnten die Bullen heute noch einen Versuch starten, auf Wochenschluss den Silberpreis über die Marke von 14,60 Dollar zu hieven. Doch betrachtet man sich den Chart und die derzeit desolate Stimmung, dann ist dies tatsächlich eher eine vage Hoffnung. Es besteht daher durch die Gefahr, dass Silber noch einmal die Tiefs aus dem Jahr 2018 bei unter 14 Dollar testen wird.
Allerdings – und darüber sollten sich Anleger auch im Klaren sein – geben die COT-Daten mittelfristig eher den Bullen Recht. Die Spekulanten haben nämlich erneut das Handtuch geworfen und sind auf die Short-Seite geflüchtet. Eine Situation, wie wir sie zuletzt eben im Sommer 2018 hatten. Und daran schloss sich dann auch eine Aufwärtsbewegung bis in den Bereich von 16 Dollar an. Kurzum: Kurzfristig ist der Silberpreis in der Hand der Bären. Doch es scheint, als werde damit nur das Gummiband gespannt, um einen erneuten Anstieg in Richtung 16 Dollar vorzubereiten. Ob dann der Ausbruch gelingen kann und damit auch die mittlere Zeitebene wieder bullish wird, ist aber etwas, was aktuell noch nicht prognostiziert werden kann.