Value-Aktien wie der Baukonzern Porr sind in diesen Tagen die Gewinner. CEO Karl-Heinz Strauss verrät dem AKTIONÄR HSR wie es um die Chancen der Künstlichen Intelligenz steht und was er sich von neuen Regierungen erwartet.
Porr hat in meiner alten Wahlheimat Wien das Museum und Parlament saniert, wie mir Porr-CEO Karl-Heinz Strauss stolz im Teams-Call erzählt. Zudem werden in Osteuropa Brücken und Tunnel teilweise automatisiert und mit erster Roboterunterstützung gebaut.
Spannend: Porr hat durch eine Übernahme rechtzeitig Know-how für Reinräume aufgebaut. Dann ging es los mit einem ersten Datencenter für Microsoft in Österreich. Strauss erzählt mir: „Und dann haben unsere polnischen Kollegen auch vor drei bis vier Jahren begonnen, in Warschau für einen amerikanischen Konzern ein Datencenter zu bauen.“ Man sei im Budget geblieben und habe „sensationelle Qualität geliefert“, weswegen dann gleich das nächste in Auftrag gegeben worden sei. Polnische Bau-Teams hätten dann geholfen, in Berlin gerade mit „voller Zufriedenheit“ eine KI-Fabrik zu realisieren.
(Dieser Artikel ist im AKTIONÄR HSR 43/2024 erschienen und aktualisiert)
Bemerkenswert: Typische KI-Rechenzentren lägen bei Kosten von 200 bis 300 Millionen Euro. Doch der Trend aus den USA seien nun Budgets von bis zu einer Milliarde Euro. Strauss: „Porr wird von dem Boom meiner Meinung nach die nächsten drei bis fünf Jahre sehr profitieren.“ Die Österreicher behalten dabei die Marge im Blick.
Im neuen AKTIONÄR TV sagt er zur deutschen Regierung: „Wo ist das Geld der deutschen Budgetüberschüsse geblieben? Da muss etwas passieren.“
„Für uns top, top!“
In Westdeutschland sei der Bedarf an neuen Brücken etwa „dramatisch“, doch gleichzeitig seien die Genehmigungsprozesse komplex und langsam. Ganz anders in Osteuropa. „In Rumänien bauen wir in 44 Monaten zehn Kilometer Autobahn mit zehn Brücken.“ Hier sei das Brückendesign identisch, Deutschland habe oft für jede Brücke andere Vorgaben. Der sympathische Porr-Chef freut sich auf 2025: Wir haben die richtigen Märkte besetzt. Viel Rückenwind würden neue EU-Milliarden für Osteuropa und Rumänien geben. „Was da an Infrastruktur benötigt und auch ausgeschrieben und gebaut wird. Für uns top, top!“
Porr befindet sich seit November im TFA-Depot. Leser freuen sich auf ein Kursplus von aktuell 29 Prozent. Mehr zu Neuaufnahmen für 2025 lesen Sie exklusiv im AKTIONÄR Hot Stock Report.