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Lufthansa: Rückschlag, aber es gibt noch Hoffnung

Lufthansa: Rückschlag, aber es gibt noch Hoffnung
Foto: Oliver Roesler/Lufthansa
Lufthansa NA -%
Thorsten Küfner 24.01.2024 Thorsten Küfner

Es bleibt kompliziert für die Lufthansa. Denn die Wettbewerbshüter der Europäischen Union haben dem MDAX-Konzern zunächst den geplanten Einstieg bei der italienischen Staats-Airline Ita verwehrt. Nach Ansicht der Behörde würde sich durch den Zusammenschluss auf einigen Kurz- und Langstrecken der Wettbewerb verringern.

Die Wettbewerbshüter erklärten, dass bis zum 6. Juni eine endgültige Entscheidung nach einer erweiterten, ergebnisoffenen Prüfung getroffen werden soll. Ein wichtiger Punkt dabei: Am Flughafen Mailand-Linate könnten Lufthansa und Ita gemeinsam eine beherrschende Stellung schaffen. Die Kranich-Airline hatte dort bereits die Abgabe einiger Start-und Landerechte angeboten. Die Kommission bezeichnete die Zugeständnisse als "weder umfassend genug noch hinreichend wirksam". Man habe sie daher erst gar nicht den Lufthansa-Wettbewerbern zur Stellungnahme vorgelegt.

Die Kontrolleure wollen dabei auf der Langstrecke auch die Flüge von Gesellschaften in den Blick nehmen, mit denen Lufthansa Joint Ventures abgeschlossen hat. Auch Verbindungen von Italien nach Indien und Japan sollen untersucht werden. Bei den Europa-Flügen aus Italien stünden Lufthansa und Ita nur unter begrenztem Wettbewerbsdruck, da die Billigflieger wie Ryanair häufig von abgelegeneren Flughäfen agierten.

Die Ita-Übernahme wäre strategisch extrem wichtig für Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Denn man könnte schrittweise den Staats-Carrier (ehemals Alitalia) der drittgrößten EU-Volkswirtschaft übernehmen, eine weitere Airline aus der von Air France dominierten Allianz "Sky Team" brechen und sich Zugang zu einem Milliarden-Markt verschaffen. Spohr bezeichnet Ita gerne als Start-Up in einer mittleren Entwicklungsphase, das schnell profitabel gemacht werden könne. Nach Austrian, Swiss und Brussels Airlines wäre die Ita die vierte Staats-Airline eines europäischen Landes, die in privatisierter Form im Lufthansa-Konzern landet.

Nach monatelangen Verhandlungen hatte der deutsche Konzern Ende Mai 2023 mit dem italienischen Staat die Übernahme eines Minderheitsanteils von 41 Prozent an der Fluggesellschaft Ita Airways vereinbart. Dafür sollen der Ita 325 Millionen Euro Eigenkapital aus Lufthansa-Barmitteln zufließen. Außerdem kann Lufthansa laut Vereinbarung ab 2025 zu bestimmten Bedingungen weitere 49 Prozent der Anteile übernehmen und später möglicherweise auch die restlichen zehn Prozent.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Es bleibt dabei: Angesichts der anhaltenden Herausforderungen und des schwachen Charts drängt sich aktuell kein Kauf der Lufthansa-Aktie auf. Die Papiere von Ryanair oder (für Mutige) von Norwegian Air Shuttle erscheinen derzeit attraktiver. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

Mit Material von dpa-AFX

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