Der Nikolaus beschert Anlegern im DAX weitere Kursgewinne und treibt den deutschen Leitindex auf die historische Marke von 20.400 Punkte. Während die bisherigen Zugpferde im Index eine Verschnaufpause benötigen könnten, bietet sich bei anderen Titeln noch kräftiges Potenzial. DER AKTIONÄR bietet einen Überblick.
Siemens Energy, Rheinmetall und SAP heißen die Unternehmen, die im laufenden Jahr die Pace im DAX vorgegeben haben. Die Aktien des Versorgers notieren bis dato 331 Prozent im Plus, die des Rüstungsriesen mit 130 Prozent und Europas größter Softwareentwickler bringt es auf plus 70 Prozent.
Alle drei Unternehmen befinden sich auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und die längerfristigen Aussichten bleiben gut. Kurzfristig würde dem Top-Trio allerdings eine Verschnaufpause ganz guttun, zumal die Kursziele der Redaktion zumindest in Sichtweite sind.
Was die durchschnittlichen Kursziele der Analysten betrifft, die die DAX-Aktien begleiten, scheint das Potenzial ebenfalls begrenzt. Bei Siemens Energy ist es mit 48,50 Euro sogar mehr als ausgereizt, die Aktie notiert aktuell bei 52,40 Euro.
Bei den anderen Werten im deutschen Leitindex stellt sich die Situation anders dar, teilweise sogar ganz anders. DER AKTIONÄR hat seine Rechenmaschinen angeschmissen und für alle 40 Aktien einen Abgleich zwischen den durchschnittlichen 12-Monats-Kurszielen und den aktuellen Kursen durchgeführt. Die Differenz ergibt das mögliche Potenzial in Prozent.
![Die 10 DAX-Aktien mit dem höchsten Potenzial](https://images.boersenmedien.com/images/83525c91-d6ab-43a9-bd29-4b09d0a7dd86.jpg?w=1000)
Von den 10 genannten Aktien befinden sich drei auf der aktuellen Empfehlungsliste des AKTIONÄR: Sartorius, E.on und RWE. Die Kursziele der Redaktion weichen dabei nur unwesentlich vom Durchschnitt ab.
Überraschend ist, dass Volkswagen die Rangliste mit 44 Prozent Potenzial anführt. Die naheliegende Lösung, dass es sich hierbei vor allem um ältere Kursziele handelt, trifft nicht zu. Vielmehr sieht das Gros der Analysten die Probleme im Konzern als "handlebar" und die Kursreaktion als übertrieben.
Dasselbe trifft offenbar auf Bayer zu, deren Aktien um 35 Prozent zulegen könnten, bevor sie das Kursziel erreichen. DER AKTIONÄR ist hier allerdings deutlich skeptischer und warnt vor den vielen ungelösten Problemen beim Leverkusener Pharmariesen.
Eine Portion Skepsis ist bei Kurszielen und deren Bedeutung für Investmententscheidungen ohnehin angebracht. Ein hohes Kursziel allein sagt schließlich nichts über die Qualität eines Unternehmens aus, sondern lediglich über die Haltung der Analysten, die sie begleiten.