Bayer darf sein Unkrautvernichtungsmittel Roundup Pro 360 in Frankreich nicht mehr vertreiben. Dies hat das Verwaltungsgericht in Lyon entschieden. Es hat dem glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel die Zulassung entzogen. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit Anses einen Fehler begangen habe, als sie dem Produkt im März 2017 die Zulassung erteilte. Im Rahmen wissenschaftlicher Studien und Tierversuchen wurde festgestellt, dass Roundup Pro 360 aufgrund seiner Zusammensetzung giftiger als Glyphosat sei und möglicherweise krebserregend für Menschen. Bayer wird nun rechtliche Möglichkeiten prüfen.
Auf die Aktie von Bayer hat die Entscheidung derweil keine Auswirkungen. Das Papier startet nahezu unverändert in den heutigen Mittwoch. Auch die Analysten präsentieren sich zuversichtlich. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Bayer trotz der jüngsten Meldung zu Roundup auf "Buy" mit einem Kursziel von 78 Euro belassen. Ein Medienbericht, wonach dem Totalherbizid Roundup Pro 360 in Frankreich die Zulassung entzogen werde, sei negativ aber ohne bedeutende Auswirkungen, so Analyst Keyur Parekh in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Wichtiger sei indes, dass es in Kanada bezüglich des Mittels positive Signale gebe. Ähnlich sieht es auch das US-Analysehaus Bernstein Research, die die Bayer-Aktie mit „Outperform“ und einem Kursziel von 90 Euro bewerten.
DER AKTIONÄR glaubt, dass die derzeit wieder positivere Stimmung für die Aktie in der Hoffnung auf eine mögliche Aufspaltung überwiegt, und sich die Erholungsbewegung durchaus noch etwas fortsetzen könnte. Die nächste größere charttechnische Hürde wartet im Bereich von 80 Euro. Anleger sollten jedoch weiterhin die jüngsten Tiefstände genau im Blick behalten. Ein Rutsch darunter würde erneutes kurzfristiges Abwärtspotenzial bedeuten. Positionen sollten deswegen mit einem Stopp etwas unterhalb des Dezembertiefs, das bei 58,34 Euro markiert wurde, abgesichert werden.