Verbio profitiert von der starken Nachfrage nach Biokraftstoffen. Der Biokraftstoff-Hersteller hat im ersten Geschäftshalbjahr sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis ein Rekordniveau erreicht. Analysten sehen rund 50 Prozent Kurspotenzial. Die Aktie bleibt damit mehr als ein Blick wert.
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Es ist ein kein Geheimnis: Aufgrund der starken Nachfrage im Zuge der weltweiten Bemühungen um mehr Klimaschutz zogen die Preise für Bioethanol und Biodiesel in den vergangenen Monaten stark an.
Ein Trend, der Verbio in die Karten spielt: Der Umsatz des Bioenergieproduzenten stieg im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende Dezember mit rund 809 Millionen Euro auf ein Rekordniveau. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von mehr als zwei Drittel. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um fast 133 Prozent auf 187 Millionen Euro. Das Periodenergebnis wurde mit 120,3 Millionen Euro. (Vorjahr: 44,2 Millionen Euro) ausgewiesen.
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Für das bis Ende Juni laufende Geschäftsjahr 2021/22 peilt Verbio – wie im Januar kommuniziert – einen operativen Gewinn von 300 Millionen Euro an. Die Umsätze könnten auf 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,02 Milliarden Euro) steigen.
Um der steigenden Nachfrage begegnen zu können, will Verbio weiter investieren. Der Standort im US-Bundesstaat Iowa wird zu einer Bioraffinerie mit kombinierter Bioethanol-Biomethan-Produktion, analog zum deutschen Anlagendesign, ausgebaut. Dafür nimmt das Unternehmen bis Ende 2022 weitere 80 Millionen Dollar in die Hand. Die Anlage soll dann dieselbe Kapazität haben wie die Bioraffinerie in Schwedt. Die Biomethanproduktion vervierfacht sich auf 80 Megawatt.
Ebenfalls interessant: Im September 2021 hatte das Unternehmen als Teil eines umfangreichen Investitionsprogramms bis 2023 die Errichtung einer Ethenolyseanlage in Deutschland sowie einer dazugehörigen Katalysatorproduktion in Ungarn angekündigt. Bis zu 30 Prozent des von Verbio produzierten Rapsölmethylesters, der heute als Biodiesel vermarktet wird, soll in dieser Anlage mittelfristig zu höherwertigen Produkten verarbeitet werden, die als erneuerbare Basischemikalien in der chemischen Industrie zum Einsatz kommen. Diese Investition in die Zukunftsfähigkeit von VERBIO wird rund 100 Millionen Euro umfassen.
Das Geschäft brummt. Das Unternehmen ist bekannt für konservative Prognosen – gut möglich, dass bei einem weiter positiven Marktumfeld das Management rund um CEO Claus Sauter die Schätzungen für das Gesamtjahr noch einmal hochsetzen muss. Die jüngste Korrektur scheint beendet. Die Aktie ist auf ein attraktives Kursniveau zurückgefallen. Langfristig ausgerichtete Anleger können das aktuelle Niveau weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen, sollten sich aber weiterhin auf einen volatilen Kursverlauf einstellen. Analysten sehen die Aktie im Schnitt bei 84,10 Euro fair bewertet – also rund 50 Prozent über dem aktuellen Niveau.
(Mit Material von dpa-AFX)