Tesla bleibt Tesla: So richtig schlau wird man aus dem Unternehmen, der Aktie und den damit verbundenen Zahlen selten. Jedenfalls hat Tesla mit den nachbörslich vorgelegten Zahlen im vierten Quartal die Erwartungen der Wall Street leicht verfehlt. Die Aktie, die bereits im regulären Handel 2,2 Prozent im Minus lag, schwankt nach den Zahlen heftig.
Zeitweise beträgt das Kursplus im nachbörslichen Handel sogar mehr als 4 Prozent.
Der von Elon Musk geführte Elektroautobauer meldete für das vierte Quartal einen bereinigten Gewinn von 73 Cent pro Aktie, während Analysten 75 Cent erwartet hatten. Auch wenn die Abweichung gering erscheint, unterstreicht sie die wachsenden Herausforderungen im Markt für Elektrofahrzeuge, in dem die Nachfrage zuletzt nachgelassen hat.
Die weiteren Daten: Der Nettogewinn lag bei 2,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 2 Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar, angetrieben von verstärkten Rabattaktionen. Erstmals seit über einem Jahrzehnt sanken die weltweiten Fahrzeugauslieferungen um 1 Prozent im Vergleich zu 2023.
Während das Energie- und Servicegeschäft wuchs, bleibt das Kerngeschäft mit Elektroautos unter Druck.
Tesla hält an seinen Plänen für günstigere Modelle fest. Die Margenentwicklung bleibt unterdessen eine Herausforderung. Tesla bestätigte, dass die Produktion von erschwinglicheren Fahrzeugen weiterhin in der ersten Jahreshälfte 2025 beginnen soll. Zudem bleibt der Cybercab, Teslas geplantes autonomes Robotaxi, für 2026 im Zeitplan.
Kostenreduzierungen geringer als erwartet
Tesla räumte ein, dass die geplante Produktionsstrategie, die eine Mischung aus bestehenden und neuen Fertigungsmethoden nutzt, weniger Kosteneinsparungen bringen wird als ursprünglich erhofft. Allerdings ermögliche dies eine effizientere Skalierung der Fahrzeugproduktion in einem unsicheren Marktumfeld.
Tesla bleibt auf Expansionskurs, doch die nachlassende Nachfrage und steigende Produktionskosten setzen das Unternehmen unter Druck. Entscheidend für die zukünftige Kursentwicklung wird sein, ob Tesla mit seinen neuen, preisgünstigeren Modellen die Marktdurchdringung erhöhen kann, ohne die Profitabilität übermäßig zu belasten.
Die Bewertung von Tesla ist nach wie vor extrem sportlich. Aber bei der Tesla-Aktie spielt die Bewertung für die Kursentwicklung nicht unbedingt eine Rolle. Das Momentum ist offenbar auch nach den Zahlen intakt. Die Aktie ist seit der jüngsten Empfehlung im AKTIONÄR rund 50 Prozent im Plus. Prall sind die Zahlen auf den ersten Blick nicht. Ob das eine Korrektur auslöst, bleibt aber abzuwarten.