Wie DER AKTIONÄR berichtete, hat die VW-Tochter Audi im vergangenen Jahr 1,67 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Damit blieben die Ingolstädter erstmals hinter dem E-Auto-Pionier Tesla zurück. Der Musk-Konzern hatte 2024 insgesamt 1.789.226 an Kunden übergeben. Setzt sich Tesla nach dem Überholmanöver jetzt in den Windschatten dieser deutschen Autobauer?
Zugegeben, das Jahr 2024 war für Audi ein Übergangsjahr. Nun wollen die Ingolstädter erneut angreifen und könnten laut Analysten einen neuen Absatzrekord von 1,97 Millionen Fahrzeugen erreichen. Zur Wahrheit gehört jedoch auch: Bei Tesla verlief das vergangene Jahr ebenfalls nicht reibungslos – die Absatzzahlen blieben hinter den Erwartungen zurück. Dennoch übertraf Tesla die Ingolstädter im direkten Vergleich mit rund 1,79 Millionen verkauften Fahrzeugen.
Auf dem Weg nach oben in der Rangliste lautet der nächste Gegner nun Mercedes-Benz. Die Stuttgarter setzten im vergangenen Jahr 2.389.000 Pkw und Vans ab. Knapp darüber rangiert BMW. Die Bayern setzten im vergangenen Jahr über alle Marken (BMW, BMW M GmbH, Mini und Rolls-Royce) hinweg 2.450.804 Fahrzeuge ab.
Trotzdem dürfte Tesla eine ordentliche Portion Glück brauchen, wenn der US-Autobauer weitere Rivalen überholen will. Tesla-CEO Elon Musk visiert für 2025 ein Absatzwachstum von 20 bis 30 Prozent an. Am oberen Ende der Spannweite käme Tesla somit im Optimalfall auf rund 2,31 Millionen Fahrzeuge – zu wenig, um Mercedes-Benz den 2. Platz streitig zu machen, wenn die Schwaben ihre Vorjahreszahlen halten.
Dass die Tesla-Aktie am Montag um rund zwei Prozent stieg, lag in erster Linie nicht an dem historischen Meilenstein beim Absatz, sondern vor allem an diesem Hammer-Kursziel. Dennoch ist es bemerkenswert, wie Tesla die deutschen Automobilhersteller zunehmend unter Druck setzt. Angesichts der aktuellen Marktsituation erscheint die Aktie riskant. Ein Neueinstieg drängt sich daher nicht auf. Wer bereits investiert ist, bleibt jedoch weiter an Bord.