Die Aktie des italienischen Kabel-Herstellers hat eine mehrmonatige charttechnische Konsolidierung abgeschlossen. An der Heimatbörse in Mailand werden erstmals gut 70 Euro für ein Papier von Prysmian ausgegeben. Und das, obwohl das Unternehmen ein Investitionsvorhaben in den Vereinigten Staaten fallen lässt.
Prysmian hat beschlossen, das Projekt in Brayton Point im US-Bundesstaat Massachusetts, das den Bau eines Werks für die Herstellung von Kabeln für Offshore-Windparks vorsah, nicht weiter zu verfolgen. Die Entscheidung stehe in keinem Zusammenhang mit einer politischen Entwicklung, sagte ein Sprecher der Firma gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.
„Wir gehen davon aus, dass der weltweite Übertragungsmarkt bis mindestens 2030 ein jährliches Volumen von 15 Milliarden Euro haben wird, und wir haben einen Marktanteil von etwa 40 Prozent" wird der Sprecher weiter zitiert. Der Auftragsbestand in Höhe von 18 Milliarden Euro konzentriere sich vollständig auf Europa.
Und dennoch: Dass Donald Trump die Windenergie ein Dorn im Auge ist, dürfte Prysmian im Hinblick auf die potenziellen Wachstumschancen in den USA nicht schmecken. Der Bereich der Erneuerbaren Energien ist schließlich ein wichtiger Sektor, den die Italiener mit ihren High-Tech-Kabellösungen adressieren. Große Chancen bieten sich für das Unternehmen allerdings auch in den Segmenten Telekommunikation sowie KI-Rechenzentren. Hinzu kommt der erhebliche Modernisierungsbedarf bestehender Stromnetze (DER AKTIONÄR berichtete).
Prysmian ist und bleibt ein sektorübergreifender Infrastrukturgewinner. Hinzu kommt, dass das Unternehmen eine Top-Position in einem oligopolistisch strukturierten Markt einnimmt. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand und reiten den Bullen weiter. Kursplus seit AKTIONÄR-Empfehlung in Ausgabe 19/23: 72 Prozent.