Die Puma-Aktie rauscht am Montag um weitere vier Prozent ab. Seit Jahresbeginn hat der Herzogenauracher Sportartikelhersteller und Adidas-Erzrivale nun mehr als ein Drittel an Börsenwert verloren und ist damit der mit Abstand schlechteste Wert im MDAX. DER AKTIONÄR beleuchtet aus welchem Grund die Katze nicht mehr springt.
Die Puma-Aktie erlebt derzeit einen drastischen Kursverfall, der auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Zunächst enttäuschte der Sportartikelhersteller mit seinen Geschäftszahlen für 2024. Das operative Ergebnis stieg zwar von 94 Millionen auf 109 Millionen Euro, blieb jedoch hinter den Markterwartungen von 131,2 Millionen Euro zurück. Der Nettogewinn sank von 305 Millionen auf 282 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 2,5 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro zu, wobei im Schlussquartal ein währungsbereinigtes Wachstum von 9,8 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro verzeichnet worden ist.
Als Reaktion auf diese Ergebnisse kündigte Puma-CEO Arne Freundt ein Effizienzprogramm an, das bis 2025 eine EBIT-Marge von 8,5 Prozent erreichen soll. Geplant sind Optimierungen bei direkten und indirekten Kosten, einschließlich Personalkosten, die in strategische Wachstumsbereiche umgeleitet werden sollen. Langfristig strebt das Unternehmen eine operative Marge von zehn Prozent an.
Analysten reagierten prompt auf die enttäuschenden Zahlen. Morgan Stanley senkte das Kursziel von 44 auf 37 Euro und verwies auf schwache Auftragseingänge und Margenprobleme. Die Deutsche Bank, JPMorgan und Metzler reduzierten ebenfalls ihre Erwartungen. Metzler-Analyst Felix Dennl sieht kurzfristig keine Trendwende und betont, dass die Bestellungen für die aktuelle Saison hinter den Erwartungen zurückliegen.
Im Vergleich dazu präsentierte Konkurrent Adidas zuletzt überzeugende Quartalsergebnisse, was den Druck auf Puma zusätzlich erhöhte.
Diese Kombination aus enttäuschenden Geschäftszahlen, negativen Analystenbewertungen und dem starken Abschneiden des Hauptkonkurrenten führt zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei den Anlegern und lässt die Puma-Aktie massiv einbrechen.
Zum Wochenauftakt geht es nun um vier Prozent nach unten. Bei 28,89 Euro haben die Papiere nun den tiefsten Stand seit mehr als sieben Jahren erreicht. Der nächste Support wartet nun erst an der 25-Euro-Marke. Seit dem Rekordhoch aus dem November 2021 belaufen sich die Verlust auf mittlerweile 75 Prozent.
Die aktuelle Situation bei Puma ist angespannt. Das angekündigte Effizienzprogramm könnte langfristig die Profitabilität steigern, jedoch sind kurzfristig keine positiven Impulse zu erwarten. Anleger machen einen weiten Bogen um die Aktie.