Rational gehört mit seinen Kombidämpfern und multifunktionalen Kochsystemen zu den weltweiten Markt- und Technologieführern. Mit einem Marktanteil von 50 Prozent sind die Bayern in unzähligen Großküchen rund um den Globus vertreten. Auch bei institutionellen Investoren erfreut sich die Gesellschaft großer Beliebtheit. In dieser Woche gibt es frische Zahlen.
Das Angebot von Rational umfasst drei komplementäre Produktkategorien: Die unangefochtene Nummer 1 ist dabei der iCombi. Von dem Kombidämpfer mit intelligenter Gartechnologie wurden mittlerweile mehr als 1,3 Millionen Geräte in den Markt gebracht, rund 800.000 davon sind dem Vernehmen nach noch in Betrieb. Das Potenzial ist dennoch groß. Im Programm ist neben dem iCombi Classic für den ausgebildeten Koch auch der iCombi Pro, ein smarter Kombidämpfer mit integrierter Kochexpertise – also der richtigen Software für das autonome Garen. In Zeiten von Fachkräftemangel eine durchaus wichtige Funktion. Ergänzend bietet Rational unter der Marke iVario ein multifunktionales Kochsystem mit direkter Kontaktwärme an. Diese Modelle ersetzen industrielle Fritteusen, Gastronomieherde und Profi-Bratpfannen. Abgerundet wird die Palette seit gut einem Jahr durch die neue Produktkategorie iHexagon, einem Kochsystem, das Heißluft, Dampf und Mikrowelle kombiniert. Das Gerät für höchste Speisenqualität in kürzester Zeit soll vor allem im Bereich der Systemgastronomie und an Hotelketten vertrieben werden.
Insgesamt 70 Prozent des Umsatzes erzielt Rational mit dem Verkauf dieser drei Produktgruppen. Die restlichen Erlöse werden mit Dienstleistungen, Reinigungsmittel und Ersatzteilen erzielt. Nach neun Monaten 2024 stand dabei ein Umsatzplus von fünf Prozent auf 876 Millionen Euro zu Buche. Im Gesamtjahr werden damit die Erlöse am Ende zum dritten Mal in Folge die 1-Milliarde-Euro-Marke übersteigen.
Ergebnisseitig rechnet das Unternehmen, dass sich die Trends der ersten drei Quartale festigen. Hier wuchs das operative Ergebnis um zwölf Prozent auf 226 Millionen Euro. Das entspricht einer Marge von fast 26 Prozent (Vorjahr: 24 Prozent). Auch dies war vor allem auf eine starke Bruttomarge zurückzuführen – die wiederum aus den Preiserhöhungen der letzten Jahre und stabilen Kosten auf niedrigerem Niveau resultierte. Am Ende sollte im Gesamtjahr ein EBIT von rund 305 Millionen Euro zu Buche stehen. Unterm Strich dürfte der Gewinn je Aktie auf 20,97 Euro (Vorjahr: 18,98 Euro) steigen.
Im kommenden Jahr könnte die Umsatz- und Margendynamik auch dank der neuen Produktlinie iHexagon weiter zunehmen. Bei Erlösen von 1,29 Milliarden Euro und einem EBIT von 330 Millionen Euro liegt ein Gewinn je Aktie von 22,58 Euro im Rahmen des Möglichen. Die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 und erste Indikationen für das laufende Jahr gibt es in am 6. Februar.
Mit einem KUV von 7,5 und einem KGV von 38 ist die Aktie sicher kein Schnäppchen. Doch Qualität hat in diesem Fall ihren Preis, zumal Rational auch bei dem bei institutionellen Investoren beliebten Free Cash Flow punkten kann, diesen kontinuierlich steigert und damit erhebliche Barmittel generiert. Der Konzern verfügt aber auch über ausgezeichnete Bilanzrelationen. Dem Eigenkapital von rund 700 Millionen Euro stehen keine Bankverbindlichkeiten gegenüber. Eigenkapitalquote: knapp 75 Prozent. Zudem schlummern mehr als 350 Millionen Euro an liquiden Mitteln in der Firmenkasse. Langfristig orientierte Anleger können sich zudem auf Dividendenzahlungen in Höhe von rund 70 Prozent des Nettogewinns freuen.
Eine recht geringe Marktpenetration, gepaart mit den immer intelligenteren Kochsystemen sowie dem allgemeinen Trend zu mehr Automatisierung in der Küche, sorgt mittel- bis langfristig für gute Wachstumsperspektiven. Kurzfristig dürften die zur Veröffentlichung stehenden Zahlen für Impulse sorgen.