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Lufthansa: Es geht weiter abwärts

Lufthansa: Es geht weiter abwärts
Foto: FredP | Shutterstock
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Carsten Kaletta 22.08.2022 Carsten Kaletta

Die Lufthansa würde gerne zusammen mit MSC ITA Airways übernehmen. Beim geplanten Verkauf der italienischen Staatsairline steht laut Medienberichten nun jedoch eine weitere Entscheidung der Regierung an. Ministerpräsident Mario Draghi - nach seinem Rücktritt im Juli ist er derzeit geschäftsführend im Amt - muss eine wichtige Entscheidung treffen.

Bis Ende August muss der ehemalige EZB-Chef de facto entscheiden, ob eine Privatisierung der Fluglinie vollzogen oder verschoben werden soll oder ob es erst einmal nicht weiter geht, wie der "Corriere della Sera" am Sonntag berichtete. Am Montag läuft demnach bis Mitternacht für die Bieter eine Angebotsfrist aus.

Im Rennen um die Nachfolgerin von Alitalia sind der Kreuzfahrt- und Containerriese MSC zusammen mit der deutschen Lufthansa und die US-Investmentgesellschaft Certares. ITA werde mit rund 850 Millionen Euro bewertet, hieß es in dem Zeitungsbericht weiter. Die beiden Konzerne wollten 80 Prozent der Airline übernehmen. 20 Prozent blieben dann im Besitz des zuständigen Finanzministeriums. Das sei laut Regierungskreisen die bevorzugte Lösung, schrieb der "Corriere della Sera". Das Ministerium verlange aber mehr Geld und Mitspracherecht, was auf der Bieterseite nicht gut ankommen dürfte.

Certares will dem Bericht zufolge nur 55 bis 60 Prozent von ITA übernehmen und würde damit weniger bezahlen. Einen direkten Einstieg der US-Fluglinie Delta Air Lines halte die Regierung für nicht zulässig, weil Delta keinen Zugang zu den Büchern ITAs hatte, die den Bietenden im Vorfeld zugänglich gemacht wurden. Die einzige Lösung wäre also ein erneutes Verfahren, bei dem Delta dann als Aktionärin einsteigen könnte. Das würde eine Verschiebung der Privatisierung bedeuten.

Auf Draghis Liste an Optionen wäre auch, nichts zu tun, wie der "Corriere" weiter schrieb. Das sei laut Kreisen problematisch, weil ITA Ende 2023 möglicherweise die Regierung um weitere Gelder bitten müsste. Das verstoße aber gegen die Abmachung mit der EU-Kommission in Brüssel. Außerdem stünde der Entwicklungsplan ITAs auf der Kippe.

Die Lufthansa-Aktie verliert am Montag mehr als drei Prozent auf 6,05 Euro.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Der Kauf, der strategisch Sinn ergeben würde (DER AKTIONÄR berichtete), rückt nun wieder in weitere Ferne. Ein weiterer Belastungsfaktor für die Aktie dürfte die zunehmende Streik-Bereitschaft der Lufthansa-Piloten sein (DER AKTUIONÄR berichtete). Überdies hat sich auch das Chartbild mit dem heutigen Durchbrechen der 50-Tage-Linie (aktuell: 6,10 Euro) weiter verschlechtert.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.

(Mit Material von dpa-AfX)

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