Der DAX hat sich in der letzten Woche wie vom AKTIONÄR prognostiziert weiter nach oben gearbeitet und am vergangenen Freitag nochmals ein Rekordhoch verzeichnet. In der kommenden Woche dürften sich die Anleger jedoch mit Neuengagements zurückhalten: Neben dem Fed-Zinsentscheid steht der Hexensabbat an. Der Wochenausblick.
DER AKTIONÄR hatte bereits am vergangenen Sonntag die Frage beantwortet, ob beim DAX nun Gewinnmitnahmen drohen und Anleger besser alles verkaufen sollten, um einem möglichen Crash zu entgehen. Die Antwort war eindeutig: Besser nicht! Ein Blick in die Statistik zeigt: Dezember und Januar gehören zu den stärksten Börsenmonaten überhaupt. Und die Hausse hat ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Mit dem neuen Rekordhoch bei 20.522 Punkten am vergangenen Freitag hat sich diese Prognose bestätigt. Im Anschluss bröckelten die Gewinne zwar ab, dennoch konnte der DAX auf Wochensicht rund 0,1 Prozent zulegen.
In der kommenden Woche dürfte der Fed-Zinsentscheid am Mittwoch darüber entscheiden, ob die Rekordjagd im DAX und an den US-Börsen weitergeht oder ob die Anleger vor Weihnachten noch einmal kräftig Kasse machen. Laut dem Fed Watch Tool erwarten 96 Prozent der Marktteilnehmer, dass Fed-Chef Jerome Powell die Zinsen um 25 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent senken wird. Nur vier Prozent rechnen damit, dass die Leitzinsen in der aktuellen Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent bleiben. Zuletzt hatte sich auch die US-Inflation wie erwartet entwickelt, sodass auch DER AKTIONÄR fest mit einer Zinssenkung um 25 Prozentpunkte rechnet.
Diese Konjunkturdaten stehen auf der Agenda
Zum Wochenauftakt stehen die Dezember-Einkaufsmanagerindizes aus China, Europa und den USA auf der Agenda. Tags darauf werden hierzulande die ZEW-Konjunkturerwartungen und der Ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht. Beide Daten dürften allerdings wenig erfreulich ausfallen.
Neben dem Fed-Zinsentscheid stehen zur Wochenmitte noch Inflationsdaten aus der EU und Großbritannien auf der Agenda, bevor am Donnerstag die Zinsentscheidungen der Bank of Japan und der britischen Notenbank bekannt gegeben werden.
Wichtig: Am kommenden Freitag steht der sogenannte „Hexensabbat“ an den Terminbörsen an – der große Verfallstag. Von einem „großen Verfall“ oder auch „vierfachen Verfall“ sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes sowie Einzelaktien gleichzeitig auslaufen.
Dieser besondere Handelstag findet viermal im Jahr statt, jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. An solchen Tagen kann es, selbst ohne relevante Nachrichten, zu spürbaren Kursbewegungen bei Aktien und Indizes kommen.
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Berichtssaison neigt sich dem Ende entgegen
Für schwankende Kurse könnten auch diese Unternehmenstermine sorgen:
Am Dienstag präsentiert der Wasserstoffkonzern Thyssenkrupp Nucera seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Am Mittwoch gibt es nachbörslich Zahlen von Micron Technology.
Am Donnerstag gibt es morgens Jahreszahlen von Douglas und nach US-Börsenschluss von FedEx sowie Nike. Die Quartalsberichte der US-Konzerne könnten Impulse für deren deutschen Konkurrenten DHL sowie Adidas und Puma geben. Am Freitag gibt es vor dem Wall-Street-Start noch Zahlen von Carnival.
Schlagzeilen vom Wochenende
Seit dem Xetra-Schluss sind folgende potenziell kursbeeinflussende Nachrichten eingetroffen:
Novo Nordisk erweitert Produktion mit Milliardendeal
Der Pharmakonzern Novo Nordisk, bekannt für Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy, übernimmt für 11 Milliarden Dollar drei Produktionsanlagen des US-Unternehmens Catalent in den USA, Italien und Belgien. Der Deal, der die Kapazitäten steigern soll, wurde von den Behörden genehmigt.
Vonovia und Deutsche Wohnen vereinbaren Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
Vonovia und die Deutsche Wohnen haben sich auf einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geeinigt. Aktionäre der Deutsche Wohnen erhalten 0,7947 Vonovia-Aktien je Aktie der Deutsche Wohnen als Abfindung oder eine jährliche Ausgleichszahlung von 1,22 Euro brutto (1,03 Euro netto). Die Hauptversammlungen zur Zustimmung sind für den 23. und 24. Januar 2025 geplant, der Vertrag wird mit Eintragung ins Handelsregister wirksam.
Verlängertes Kurzarbeitergeld soll VW-Krise entschärfen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil plant, die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 24 Monate zu verlängern, um die Krise bei Volkswagen abzufedern. Ziel sei es, Standorte zu erhalten, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern und Zukunftsinvestitionen zu ermöglichen, so Heil in der Augsburger Allgemeinen. Volkswagen fordert derzeit Lohnkürzungen von 10 Prozent und Streichungen von Zulagen, während die Konzernführung mit Werksschließungen droht. Heil betonte jedoch, dass sozialpartnerschaftliche Lösungen zwischen Management und Gewerkschaften entscheidend seien, um die Krise zu bewältigen. Am Montag soll die nächste Tarifrunde mit Vertretern der IG Metall starten.
Die folgenden Artikel gehörten in der vergangenen Woche zu den meistgelesenen auf www.deraktionaer.de:
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Mit Material von dpa-AFX.