Der Flugzeugbauer Boeing hat gestern seine Eckdaten für das vierte Quartal 2024 veröffentlicht. Zudem gab es noch eine Nachricht, an der die Marktteilnehmer zu knabbern hatten. So meldete der Vorstand, dass man die nächsten Milliardenabschreibungen vornehmen muss. Die Boeing-Aktie verlor daraufhin im nachbörslichen US-Handel zwei Prozent.
Der kriselnde Konzern verwies am Donnerstag nach US-Börsenschluss unter anderem auf den wochenlangen Streik seiner Arbeiter im Herbst, höhere Kosten durch den neuen Tarifvertrag sowie die Probleme bei einem neuen Tank-Flugzeug und der nächsten Air Force One. In der Passagierflugzeug-Sparte gibt es eine Vorsteuer-Belastung von 1,1 Milliarden Dollar, im Rüstungsbereich kommen noch einmal 1,7 Milliarden Dollar hinzu. Der Konzern hatte bereits im Oktober rund fünf Milliarden Dollar an Abschreibungen bekanntgegeben.
Boeing legte überraschend einige Eckdaten für das vergangene Quartal vor, deswegen gibt es noch kein volles Bild. Aber es zeichnet sich ab, dass es keine schönen Zahlen sein werden. So bezifferte Boeing den Verlust pro Aktie auf 5,46 Dollar. Analysten hätten auf dieser Basis mit einem um vier Dollar besseren Wert gerechnet, hieß es im TV-Sender CNBC. Die vollen Quartalszahlen legt Boeing am Dienstag vor.
Im Passagierflugzeug-Geschäft geht eine Belastung von 900 Millionen Dollar laut Boeing auf die nach der Tarifeinigung höheren Arbeitskosten bei der Entwicklung der nächsten Generation des Langstreckenjets 777 sowie niedrigere Auslieferungen beim Modell 767 wegen des Streiks zurück. Die Boeing-Arbeiter im Nordwesten der USA hatten rund sieben Wochen die Arbeit niedergelegt und ein Einkommensplus von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren durchgesetzt.
DER AKTIONÄR hält nach der Vorlage der Eckdaten zum Q4 weiterhin an seiner Einschätzung zu Boeing fest: Bei der Aktie drängt sich aktuell weiter kein Einstieg auf. Der europäische Rivale Airbus ist nach wie vor die attraktivere Wahl.
Enthält Material von dpa-AFX