American Express hat 2024 ein Rekordjahr hingelegt: Der US-Konzern erzielte mit Erträgen von 65,9 Milliarden Dollar und einem Überschuss von 10,1 Milliarden Dollar neue Bestwerte. Doch trotz der beeindruckenden Zahlen und eines positiven Ausblicks für 2025 reagierte die Aktie zunächst mit einem vorbörslichen Kursverlust von knapp vier Prozent. Das ist der Grund.
Im vierten Quartal konnte Amex mit einem Umsatz von rund 17,2 Milliarden Dollar ein Plus von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielen, was im Rahmen der Analystenschätzungen lag. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 3,04 Dollar und traf ebenfalls die Erwartungen. Besonders positiv fielen die Kennzahlen zum Netzwerkvolumen aus, das mit 464 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 457 Milliarden Dollar lag. Auch der Erlös des Geschäftsbereichs Billed Business stieg um 7,5 Prozent auf rund 408 Milliarden Dollar.
Allerdings belasteten höhere operative Kosten die Bilanz, was den Anlegern missfällt. Die Gesamtausgaben lagen mit 13,1 Milliarden Dollar leicht über den Erwartungen, während die Rückstellungen für Kreditausfälle auf 1,3 Milliarden Dollar stiegen.
Für das Jahr 2025 gibt sich CEO Stephen Squeri dennoch optimistisch. Das Unternehmen prognostiziert ein Umsatzwachstum von acht bis zehn Prozent sowie einen Gewinn je Aktie zwischen 15 und 15,50 Dollar. Damit liegt die Prognose leicht über dem Konsens von 15,24 Dollar. Zudem soll die Quartalsdividende um 17 Prozent auf 0,82 Dollar je Aktie steigen. Langfristig strebt Amex ein jährliches EPS-Wachstum im mittleren zweistelligen Bereich an.
In einer ersten Reaktion auf die Bilanz schickten die Anleger die Amex-Aktie um vier Prozent nach unten. Hierbei gilt es jedoch auch zu beachten, dass Amex noch am Vortag bei 326,27 Dollar ein Rekordhoch erreicht hatte. Zuvor war die Aktie drei Tage in Folge gestiegen. Die Kursgewinne seit Jahresbeginn belaufen sich auf bereits zehn Prozent.
Eine Stunde vor dem Handelsstart in New York fing sich das Papier zudem wieder und notierte zuletzt nur noch minimal im Minus (-0,14%) bei 325,40 Dollar.
American Express unterscheidet sich von Konkurrenten wie Visa und Mastercard durch das Modell als Komplettanbieter, da neben der Zahlungsabwicklung auch die Vergabe von Krediten zum Geschäftsmodell gehört. Die gezielte Ausrichtung auf zahlungsfreudige Premiumkunden, die unter anderem von Reisevorteilen und Lounge-Zugängen profitieren, bleibt eine tragende Säule der Strategie.
In Portfolio von Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway ist Amex die zweitgrößte Position. Buffett begann bereits Mitte der 1960er-Jahre, in American Express zu investieren. Aktuell hält Berkshire 151.610.700 Aktien des Kreditkartenanbieters, was 21,5 Prozent der ausstehenden Aktien entspricht. Nach aktuellen Kursen beträgt der Wert dieser Position 49,4 Milliarden Dollar.
Amex ist seit Mai 2021 eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Leser liegen gut 140 Prozent vorne und bleiben auch weiter an Bord.