Seit Montag ist Donald Trump zurück im Weißen Haus und sorgt für Zündstoff. Während die Krypto-Szene auf Rückenwind vom neuen US-Präsidenten hofft, schlagen die E-Auto-Bauer Alarm. Grund: Trump will Subventionen für Elektroautos auf den Prüfstand stellen. Doch für einen E-Auto-Hersteller, der einst als Tesla-Herausforderer gefeiert wurde, heißt es schon jetzt „Game over“.
Konkret geht es um Canoo. Der E-Auto-Bauer hatte bereits am Freitag einen Antrag nach Chapter 7 gestellt. Dieses Verfahren entspricht in den USA einem Insolvenzantrag mit dem Ziel der Liquidation. Da die Wall Street am Montag aufgrund eines Feiertags geschlossen blieb, zeigt sich die drastische Marktreaktion erst heute, am Dienstag: Im vorbörslichen US-Handel bricht die Aktie um 65 Prozent ein.
Bereits Mitte Dezember hatte Canoo gewarnt, dass das Unternehmen seine Fabriken in Oklahoma schließt, während es darum kämpft, „das Kapital zu sichern, das notwendig ist, um mit dem Betrieb fortzufahren“. Diesen Kampf hat Canoo nun endgültig verloren: ein Konkursverwalter wird die Liquidation des E-Auto-Bauers überwachen, der Betrieb wird eingestellt.
Aus heiterem Himmel kommt die Insolvenz jedoch nicht: Das von Tony Aquila geleitete EV-Startup hat in den letzten zwölf Monaten mehrfach die eigenen Produktionsziele verfehlt und mehrere Führungskräfte suchten in den Monaten vor der Insolvenz das Weite. Im November verfügte das Unternehmen laut einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC nur noch über rund 700.000 Dollar. Da es nicht gelang, an frisches Kapital zu kommen, musste Canoo nun Insolvenz anmelden.
Das folgt als Nächstes
In den kommenden Tagen dürfte es hohen Kursausschlägen in beiden Richtungen bei Canoo kommen. Traditionell werden Hardcore-Zocker von Pleite-Papieren wie Motten vom Licht angezogen. Beispiele dafür gibt es zu Hauf: Atos, Manz und Varta, um nur ein paar Namen zu nennen.
Die Vollbremsung bei Canoo kam mit Ansage. Anleger halten von der Aktie weiter Abstand.