Der chinesische Tech-Konzern ist bestens aufgestellt und glänzt trotz der Wirtschaftsflaute im Reich der Mitte mit starken Wachstumszahlen.
Im Tech-Sektor haben sich die Ereignisse zuletzt überschlagen. Vor nicht einmal zwei Wochen veröffentlichte das chinesische Start-up DeepSeek seinen neuen Chatbot R1 und eröffnete damit offiziell den KI-Kampf zwischen den USA und China.
Chip-Sektor steht Kopf
Fragt man User und unabhängige Experten, fallen die Antworten auf die Frage, welches Sprachmodell denn die Nase vorn habe, unterschiedlich aus. Und auch die Daten von DeepSeek selbst zeigen, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem eigenen Chatbot R1 und Open AIs ChatGPT ist. Je nach Anwendungsbereich haben einmal die Chinesen und einmal die Amerikaner die Nase vorn (siehe Grafik). Der große Unterschied: Während in die Entwicklung von ChatGPT bereits zig Milliarden Dollar geflossen sind, sollen die Kosten für R1 lediglich fünf Millionen Dollar betragen haben. Das soll durch die Verwendung von älteren und einer geringeren Anzahl Nvidia-Chips möglich gewesen sein. Dass das Training von R1 wirklich nur fünf Millionen Dollar gekostet hat, ist zwar sehr unrealistisch bis nahezu unmöglich. Doch selbst wenn die Kosten 100-mal so hoch sind, wie von den Chinesen behauptet, ist das immer noch ein Meilenstein in der Entwicklung von Chatbots und deshalb alles andere als irrelevant für die großen Chipkonzerne.
Bislang war der Markt davon ausgegangen, dass nur die neuesten und leistungsstärksten Chips für die KI-Vorherrschaft sorgen können. Das spiegelt sich auch in den Aktienkursen der Chiphersteller wider. Für Broadcom, Micron, Taiwan Semiconductor und Nvidia ging es seit dem Start von R1 zweistellig nach unten. Doch des einen Leid ist bekanntlich des anderen Freud. Die Nutzer der Chips stehen auf der Gewinnerseite.