Die Microsoft-Bullen haben nach den Quartalszahlen letzte Woche wieder das Ruder übernommen. Die Aktie ist über die 50- und 100-Tage-Linie ausgebrochen und befindet sich kurz davor, ihre April-Hochs ins Visier zu nehmen. Die Anleger honorieren damit, dass das operative Geschäft des Software-Riesen sich als relativ krisenresistent erweist.
Dies wird unter anderem dadurch deutlich, dass das Management weiterhin von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Microsofts Software- und Cloud-Diensten ausgeht. So wie im vergangenen Quartal, als die Bereiche Azure, Dynamics, Office sowie Search & Advertising zweistelliges Wachstum verbuchen konnten.
Des Weiteren wird deutlich, dass auch Microsofts Hardware-Sparten im sehr schwierigen Marktumfeld besser abschneiden als von Experten befürchtet.
Die Umsätze bei Windows OEM und Xbox sanken im Q4 gegenüber dem Vorjahr zwar um jeweils zwei und sechs Prozent. Im gleichen Zeitraum schrumpfte laut dem renommierten Marktforschungsunternehmen Gartner der globale PC-Markt um satte zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht dem größten Rückgang seit neun Jahren. Zu den Gründen für diese Entwicklung zählen die Marktforscher die andauernden Lieferengpässe, den Inflationsdruck sowie die geopolitische Krise.
Ein weiterer Punkt der aktuell für die bullishe Stimmung bei den Microsoft-Anlegern sorgt, ist die Entwicklung rund um die Übernahme von Activision Blizzard. Immer mehr Analysten gehen davon aus, dass der Deal von den Wettbewerbsbehörden genehmigt wird. Laut den Experten von Moffett Nathanson habe die Federal Trade Commission bisher nichts gegen die Fusion unternommen und beide Firmen hätten bisher sämtlichen Anordnungen genügt (DER AKTIONÄR berichtete).
Microsoft dürfte auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen und ist auf dem aktuellen Niveau attraktiv bewertet. Anleger lassen die Gewinne laufen, Neueinsteiger nutzen die Korrektur zum Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Microsoft.