Dem 3D Druck wird seit vielen Jahren großes Potenzial nachgesagt. Doch die PS konnten Player wie 3D Systems nie so recht auf die Straße bringen – von den Höchstständen vor rund zehn Jahren ist die Aktie des Unternehmens meilenweit entfernt. Der Verkauf einer Sparte sorgt zumindest kurzfristig für etwas Fantasie bei 3D Systems.
3D Systems veräußert das Software-Portfolio "Geomatic" für Reverse Engineering, Design und Inspektion für 123 Millionen Dollar an den schwedischen Messtechnik-Spezialisten Hexagon. Zur Klarstellung: Der Aufkäufer hat nichts mit den norwegischen Unternehmen Hexagon Composites und Hexagon Purus zu tun.
Durch den Verkauf wolle sich das Unternehmen verstärkt auf Softwarelösungen konzentrieren, die den Einsatz von 3D-Drucktechnologien in großen Produktionsumgebungen beschleunigen, erklärt 3D Systems. Der Schwerpunkt liege auf der Erweiterung der Fähigkeiten der marktführenden Plattformen 3D Sprint und 3DXpert für Polymer- und Metalldrucktechnologien durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen, um verbesserte Arbeitsabläufe, höhere Produktivität, geringere Kosten und eine bessere Qualität der Bauteile in Produktionsumgebungen zu erreichen, so 3D Systems weiter.
Die Aktie von 3D Systems sprang nach dem Bekanntwerden des Deals um 21,4 Prozent auf 4,09 Dollar in die Höhe. Inklusive des Kurssprungs wird das gesamte Unternehmen nun mit 555 Millionen Dollar bewertet.
3D Systems kann das Geld aus dem Verkauf gut gebrauchen. Der 3D-Druck-Spezialist schafft es bis dato nicht, nachhaltig in die schwarzen Zahlen vorzudringen und ist entsprechend auf liquide Mittel angewiesen. Auch wenn sich das Chartbild durch den gestrigen Kurssprung merklich aufgehellt hat, bleiben Anleger vorerst weiter an der Seitenlinie. Zu groß sind derzeit die Fragezeichen, ob sich die Technologie kurz- bis mittelfristig aus dem Nischendasein befreien kann.