Am Freitag waren die Anleger noch vorsichtig. Die wichtigsten Indices an der Wall Street gaben nach. Doch zum Wochenauftakt hält wieder Optimismus Einzug. Trotz neuer Zollankündigungen durch Donald Trump liegen Dow Jones & Co vorbörslich im Plus..
Am Sonntag hatte der US-Präsident Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren von Stahl und Aluminium angekündigt, die alle Länder betreffen sollen, auch die Nachbarn Kanada und Mexiko. Details würden Anfang dieser Woche folgen, hieß es. Ganz überraschend kam das allerdings nicht, nachdem Trump noch während des US-Börsenhandels am Freitag bei einem Treffen mit dem japanischen Premierminister gesagt hatte, er plane in der kommenden Woche weitere Zölle oder könnte seine aktuelle Zollpolitik umgestalten.
Der Broker IG taxierte den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem Auftakt 0,5 Prozent höher auf 44.510 Punkte. Den Techbörsen-Index Nasdaq 100 sieht IG 0,7 Prozent höher starten mit 21.645 Punkten. In der Woche zuvor hatte sich die am Montag gestartete Erholung angesichts neuer Zollsorgen bis Freitag wieder in Luft aufgelöst.
Unter den Einzelwerten in den USA dürfte der Blick auf die Profiteure der neuen US-Zollankündigungen gehen. Die Anteile des Aluminiumherstellers Alcoa legten vorbörslich 4,5 Prozent zu. Nucor, einer der größten US-Stahlhersteller, stiegen vorbörslich um 9,0 Prozent und die Papiere des Herstellers von Eisenerzpellets und Flachstahl, Cleveland-Cliffs, gewannen 8,5 Prozent.
Für McDonalds ging es vor dem Börsenstart um 2,8 Prozent nach oben. Der Umsatz der Fastfood-Kette auf vergleichbarer Fläche übertrafen im vierten Quartal die durchschnittliche Analystenschätzung. Am Dienstag folgt dann der Softgetränke-Hersteller Coca-Cola mit seinem Zahlenwerk und am Mittwoch der Ketchup-Hersteller Kraft Heinz.
Rockwell Automation gewannen vorbörslich 4,3 Prozent, nachdem der Hersteller von Automatisierungslösungen für die industrielle Produktion mit seinem rückläufigen Gewinn im ersten Geschäftsquartal den Konsens dennoch übertroffen hatte. On Semiconductor aus dem Nasdaq 100 büßten zugleich 5,5 Prozent ein, denn der Quartalsumsatz lag unter dem Konsens.
Zur Wochenmitte wird zudem wieder mit Spannung auf die Verbraucherpreise gewartet. Sie seien der konjunkturelle Höhepunkt der Woche, schreibt Chefstratege der Privatbank Merck Finck, Robert Greil. Er rechnet damit, dass sich der Teuerungstrend von etwa drei Prozent im Januar bestätigen sollte.
Für Anleger sind die Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten von großer Bedeutung, weil die US-Notenbank Fed aus ihnen Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Angestrebt wird eine Teuerung von zwei Prozent, was durch Trumps Zollpolitik wegen ihrer voraussichtlich inflationären Wirkung als zunehmend gefährdet angesehen wird. Ebenfalls am Mittwoch steht im Rahmen der halbjährlichen Anhörung vor dem zuständigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell an. Wichtig ist für ihn auch der Arbeitsmarkt, wobei sich am Freitag angesichts der aktuellen monatlichen Daten gezeigt hatte, dass die Situation weiterhin robust ist.
Enthält Material von dpa-AFX