Die Sorge vor einem Handelskrieg ließ auch den Kryptomarkt nicht kalt. Doch unter der neuen US-Regierung dürfte sich der Vormarsch von Bitcoin und Co in die traditionelle Finanzwelt beschleunigen.
US-Präsident Donald Trump ist mit dem Versprechen angetreten, die Krypto-Branche in den USA zu stärken und das Land zum „Krypto-Zentrum des Planeten“ zu machen. Erste Weichenstellungen dafür hat er bereits kurz nach seinem Amtsantritt vorgenommen. Konkrete Maßnahmen wie klare Regeln zum Umgang mit digitalen Vermögenswerten oder der Aufbau eines nationalen Krypto-Vorrats sind derzeit aber erst in Vorbereitung und dürften noch einige Monate auf sich warten lassen.
Mit einer anderen Entscheidung, die auf den ersten Blick wenig mit Bitcoin und Co zu tun hat, sorgte er zuletzt allerdings für heftige Verluste am Kryptomarkt. Die Ankündigung von Strafzöllen auf Importe aus China, Kanada und Mexiko und die daraus resultierende Angst vor einem Handelskrieg schlug dort am Wochenende hohe Wellen. Wegen der gestiegenen Unsicherheit warfen viele Anleger Risiko-Assets wie Kryptos aus den Depots. Zudem dürfte ein Handelskrieg die Inflation in den USA wieder anfachen und weitere Zinssenkungen der Fed als wichtigen Kurskatalysator für Bitcoin und Co unwahrscheinlicher machen.
Der Bitcoin ist dadurch unter die 100.000-Dollar-Marke gefallen und im Tief bis auf die Unterstützung im Bereich von 91.000 Dollar abgesackt. Viele große Altcoins haben zeitweise mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Gemessen an der kumulierten Marktkapitalisierung aller Coins und Token haben sich zwischen Freitagabend und Montagmorgen mehr als 600 Milliarden Dollar Börsenwert in Luft aufgelöst. Nachdem die bereits beschlossenen Zölle durch Zugeständnisse der kanadischen und mexikanischen Regierungen zunächst für 30 Tage ausgesetzt wurden, gelang dem Kryptomarkt eine Gegenbewegung.