Die Berichtssaison ist in vollem Gang, und auch zahlreiche europäische Großbanken legen nun ihre Zahlen vor. Gestern lieferte die hierzulande eher unbekannte Intesa Sanpaolo ihre jüngsten Quartalsergebnisse. Diese sind aus mehreren Gründen einen Blick wert.
Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo steckt nach einem überraschend hohen Jahresgewinn eine Milliardensumme in den Rückkauf eigener Aktien. Bis zu zwei Milliarden Euro will das Institut dafür ausgeben. Im abgelaufenen Jahr verdiente Intesa fast 8,7 Milliarden Euro – zwölf Prozent mehr als im Vorjahr und mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Für das neue Jahr peilt Bankchef Carlos Messina einen Überschuss von deutlich mehr als neun Milliarden Euro an. Bisher hatte er rund neun Milliarden in Aussicht gestellt.
Im abgelaufenen Jahr steigerte die Bank ihre Erträge um 7,5 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Zudem legte sie mit 1,3 Milliarden Euro weniger Geld für faule Kredite zurück als im Vorjahr.
Mit dem Rückkauf eigener Aktien und der Dividende zahlt die Intesa Sanpaolo fast ihren kompletten Jahresgewinn an Anleger am Finanzmarkt aus: Zu dem geplanten Rückkaufprogramm von zwei Milliarden Euro kommen drei Milliarden Euro Zwischendividende aus dem vergangenen November – und eine Schlussdividende von insgesamt 3,1 Milliarden Euro, die die Aktionäre noch beschließen sollen.
Die Intesa Sanpaolo ist die größte Bank Italiens und beglückt ihre Aktionäre seit Jahren mit hohen Ausschüttungen. Im Zeitraum von 2021 bis 2025 sollten 22 Milliarden Euro über Dividenden und den Rückkauf eigener Aktien an die Anleger zurückgegeben werden. Von 2021 bis 2024 waren es nun schon 24,6 Milliarden Euro.
Die Aktie von Intesa Sanpaolo hat am gestrigen Dienstag bei 4,25 Euro auf Schlusskursbasis ein neues Allzeithoch erreicht. Aus charttechnischer Sicht ist der Weg damit nun frei. Anleger können noch zugreifen und sich die üppige Dividendenrendite von mehr als acht Prozent sichern.
Enthält Material von dpa-AFX