CompuGroup Medical hat Gespräche über eine Übernahme durch den Finanzinvestor CVC bestätigt. Das Unternehmen und die Gesellschaftergruppe um die Gründerfamilie Gotthardt befinden sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit CVC Capital, teilte der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierten Softwareanbieter in der Nacht zum Montag mit. Die Aktie springt deutlich nach oben.
Am Sonntag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen bereits über den Schritt berichtet. Der in Aussicht gestellte Angebotspreis liege bei 22,00 Euro je Aktie, hieß es weiter von CompuGroup. Das wären in Summe knapp 1,2 Milliarden Euro. Im Falle einer erfolgreichen Übernahme sei geplant, das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Am Freitag war die CompuGroup-Aktie bei etwas über 16 Euro aus dem Handel gegangen.
Die Gesellschaftergruppe um die Familie Gotthardt beabsichtigt laut Mitteilung zudem im bisherigen Umfang mit rund 50,1 Prozent an der Gesellschaft beteiligt zu bleiben. Es sei dann eine strategische Partnerschaft mit CVC beabsichtigt. CompuGroup ist vor allem belastet von Sorgen um die Gewinnentwicklung und ist an der Börse nur noch knapp 900 Millionen Euro wert.
Der Ausverkauf bei den heimischen Small und Mid Caps geht damit weiter. Ende November wurde bekannt, dass der US-Finanzinvestor TA Associates den auf Krankenhaus-Software spezialisierten deutschen Anbieter Nexus kaufen will.
Eine Offerte käme zeitlich nahe an einem Tiefpunkt des Aktienkurses, der im Herbst mit etwa 13 Euro das niedrigste Niveau seit etwa zwölf Jahren erreicht hatte. Mit einem Abschlag von mehr als der Hälfte zählen die CompuGroup-Aktien 2024 im SDAX zu den vier schlechtesten Indexwerten. Der Titel beschleunigte im Sommer nach einer überraschenden Umsatz- und Gewinnwarnung ihre Talfahrt. Die Aktien rutschte dabei sogar unter ihren Emissionspreis vom Börsengang im Mai 2007. Der Titel wurde damals zu 18 Euro an die Börse gebracht. Immerhin liegt der mögliche Angebotspreis wieder über diesem Niveau, allerdings auch deutlich unter den Hochs aus dem Jahr 2020 um 84 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)