TUI hat in den vergangenen Jahren bemerkenswerte Fortschritte bei der Reduzierung seiner Verschuldung gemacht – ein Umstand, der auch den Rating-Agenturen nicht entgangen ist. Nun hat Fitch, die weltweit drittgrößte Ratingagentur nach Moody’s und Standard & Poor’s, erstmals eine Bewertung für die TUI Group abgegeben.
Fitch stuft die Kreditwürdigkeit von TUI mit "BB" und einem "stabilen Ausblick" ein – ein Niveau, das dem Stand vor der Pandemie entspricht. Die Agentur hebt insbesondere die internationale Bekanntheit, die strategische Ausrichtung, die operative Leistungsfähigkeit sowie die finanzielle Stabilität des Konzerns hervor.
Das Rating unterstreicht TUIs starke Marktposition und Markenbekanntheit in der europäischen sowie internationalen Tourismusbranche. Zudem lobt Fitch den konservativen Schuldendeckungsgrad des Unternehmens. Positiv bewertet wird auch TUIs umfassende Präsenz entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette, was wirtschaftliche Vorteile durch die Verzahnung der Geschäftsfelder bringt. Insbesondere die vertikale Integration in den Bereichen Hotels, Kreuzfahrten, Fluggesellschaften und Aktivitäten wird als Differenzierungs- und Diversifikationsvorteil gewürdigt.
Aktuell beträgt TUIs Nettoverschuldung 1,6 Milliarden Euro (Stand: 30. September 2024; Ende des Geschäftsjahres 2023/2024) – ein Rückgang um 500 Millionen Euro innerhalb eines Jahres. Zum 30. September 2023 lag die Nettoverschuldung noch bei 2,1 Milliarden Euro, und laut Bloomberg-Schätzungen sollte sie bis Ende September 2025 auf knapp 1,3 Milliarden Euro sinken. Bis Ende 2026 wird ein weiterer Rückgang auf etwa 900 Millionen Euro erwartet.
Angesichts dieser Fortschritte besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch die beiden führenden US-Ratingagenturen ihre Bewertungen anheben – möglicherweise schon im Laufe des Februars.
Am 11. Februar 2025 steht die Hauptversammlung der TUI an. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auch die Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2025 präsentiert.
Die schrittweise Reduzierung der Verschuldung und die verbesserte Kreditwürdigkeit sind klare positive Signale für Investoren. Die erste Fitch-Bewertung auf Vor-Pandemie-Niveau sowie die Aussicht auf mögliche Hochstufungen durch Moody’s und S&P könnten weiteres Vertrauen in die TUI-Aktie bringen, die zuletzt wieder den Weg nach oben gefunden hat.
Sollte das Unternehmen seinen Schuldenabbau wie geplant fortsetzen, dürfte sich das positiv auf den Aktienkurs auswirken. Entscheidend wird jedoch sein, ob die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 2025 (Dienstag, 11. Februar) wenigstens die Erwartungen des Marktes bestätigen.
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