Es könnte ein schwieriger Auftakt für die Anteilscheine des britischen Energieriesen Shell werden. Denn die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, dass er von heute an 25 Prozent Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko sowie zehn Prozent für Einfuhren aus China erheben will, dürften die Sorgen vor einem Handelskrieg weiter anschüren. Dementsprechend könnten Ölpreise und Aktien darunter leiden.
Die Preise für Brent- und WTI-Öl befinden sich ohnehin seit mehreren Handelstagen stetig im Rückwärtsgang. Nichtsdestotrotz zeigten sich etwa die Experten der Großbank UBS weiterhin zuversichtlich für die britischen Dividendentitel gestimmt. So hat deren Analyst Joshua Stone das Kursziel für die Shell-Papiere von 3.000 auf 3.150 Britische Pence (umgerechnet 37,69 Euro) angehoben. Das Anlagevotum hat er unverändert auf "Buy" belassen. Stone betonte, dass der Konzern das vergangene Jahr solide abgeschlossen habe. Zudem verwies er darauf, dass die Sparmaßnahmen zur Effizienzsteigerung gerade erst begonnen haben.
Auch die kanadische Bank RBC bleibt für den britischen Öl- und Gasriesen bullish gestimmt. So wurde der faire Wert mit 3.500 Pence (41,87 Euro) bestätigt, was stattliche 32 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Dementsprechend stuft er die Shell-Anteile nach wie vor mit "Outperform" ein. Analyst Biraj Borkhataria erklärte nach einem Treffen mit dem Management, dass nun vor allem die Verwendung der üppigen Mittel in den Fokus der Marktteilnehmer rücken dürfte.
Auch DER AKTIONÄR bleibt weiterhin relativ zuversichtlich für die Anteilscheine von Shell gestimmt. Die Dividendenperle ist mit einem KGV von 9 und einem KBV von 1,1 nach wie vor günstig bewertet. Zwar ist das weitgehend ideenlose Rückkaufen von Aktien des Shell-Vorstands langfristig eher fragwürdig, kurzfristig dürfte es dem Kurs aber helfen. Wer bei Shell investiert ist, sollte die Position weiterhin mit einem Stoppkurs bei 26,00 Euro abgesichert werden.