E.L.F. Beauty sorgt bei den Anlegern für richtig lange Gesichter. Das US-Kosmetikunternehmen konnte mit seinen jüngsten Quartalszahlen (Donnerstag nach US-Börsenschluss) nicht überzeugen – die Aktie steht Freitag vorbörslich bereits stark unter Druck.
E.L.F. senkt die Jahresprognose: Statt der bisher erwarteten 1,315 bis 1,335 Milliarden Dollar rechnet das Unternehmen erlösseitig nun mit 1,30 bis 1,31 Milliarden Dollar. Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie wurde auf 3,27 bis 3,32 Dollar gesenkt. Bisher stand eine Spanne zwischen 3,47 und 3,53 Dollar im Raum.
Immerhin stieg der Nettoumsatz im dritten Quartal, das am 31. Dezember endete, um 31 Prozent auf 355,3 Millionen Dollar und lag damit deutlich über den Analystenschätzungen von 329,7 Millionen Dollar.
Die gesamte Kosmetikbranche kämpft mit Herausforderungen. Estee Lauder kündigte weitere Stellenstreichungen an, da die schwache Nachfrage im asiatischen Reisehandel belastet.
E.L.F.-CEO Tarang Amin erklärte, die Nachfrage nach Massenkosmetik habe im Januar deutlich nachgelassen, einige neue Produkte seien nur schleppend angelaufen. Zudem lenkten externe Faktoren wie Naturkatastrophen, politische Unsicherheiten und die unklare Zukunft von TikTok die Kernzielgruppe – die Generation Z – ab. Die Social-Media-Aktivitäten (Kommentare, Postings, etc) seien im Januar um 20 Prozent zurückgegangen.
Auch geopolitische Entwicklungen setzen E.L.F. unter Druck. Die neuen 10-prozentigen Zölle auf China-Importe könnten Preiserhöhungen erzwingen, da rund 80 Prozent der Produkte dort gefertigt werden (vor fünf Jahren noch 100 Prozent).
Hinzu kommt die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit. Führungskräfte warnten in der Analystenkonferenz, dass Inflation und Konjunktursorgen besonders die Nachfrage nach günstiger Kosmetik belasten.
Analysten reagieren entsprechend skeptisch. Morgan Stanley stuft E.L.F. Beauty von „Overweight“ auf „Equal-Weight“ herab und reduziert das Kursziel drastisch – von 153 auf 70 Dollar.
Anleger sollten vorsichtig sein. Gesenkte Prognosen, wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Risiken belasten E.L.F. Beauty. Die drastische Kurszielsenkung durch Morgan Stanley unterstreicht das Abwärtspotenzial. Investoren sollten daher besser einen großen Bogen um die Aktie, die im vorbörslichen US-Handel am Freitag 25 Prozent nachgibt, machen.