Die britische Regierung hat in dieser Woche eine richtungsweisende Entscheidung zum Thema Kernkraft gefällt. Im Gegensatz zu Deutschland will man den Ausbau der Atomenergie im Land weiter vorantreiben und insbesondere auf Small Modular Reactors (SMRs) setzen. Profitieren dürfte davon der Atom-Allrounder Cameco.
Die Energiesicherheit sei zu lange "eine Geisel" des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewesen, sagte Premierminister Keir Starmer. "Ich setze dem ein Ende." Starmer bringe das Land "zurück ins weltweite Rennen um die Kernenergie", schrieb die Regierung.
Konkret soll auch der Bau kleinerer und einfacher zu errichtender Kernreaktoren, den SMRs, erleichtert werden. Diese gibt es in Großbritannien bislang nämlich noch nicht. Die Regierung verspricht Tausende zusätzliche Arbeitsplätze. Die kleineren Reaktoren waren auch in der deutschen Debatte zum Atomausstieg als Alternative genannt worden.
In Großbritannien war 1995 das bislang letzte Atomkraftwerk gebaut worden. Die Industrie sei durch Vorschriften "erstickt" worden, teilte die Regierung mit, Investitionen seien deshalb ausgeblieben. Im Bau ist derzeit das Kraftwerk Hinkley Point C.
Zu den Reformen gehört auch, dass nicht mehr nur wie bisher an acht Standorten gebaut werden darf. Zudem soll eine Taskforce für die Regulierung der Kernenergie geschaffen werden.
Ein großer Gewinner dieses Beschlusses dürfte die Cameco-Aktie sein. Denn das Unternehmen ist nicht nur der größte westliche Uran-Produzent, sondern auch zu 51 Prozent an Westinghouse beteiligt, das unter anderem SMRs entwickelt.
Der Schritt der britischen Regierung ist logisch und sinnvoll, um mittelfristig einerseits für günstigeren Strom und andererseits Energieunabhängigkeit zu sorgen. Cameco ist und bleibt ein Basisinvestment im Uran-Sektor und könnte bald neue Rekordstände markieren.
Enthält Material von dpa-AFX