Anders als etwa bei Gold und Silber lief es bei anderen Rohstoffen wie Öl oder Lithium 2024 deutlich schlechter. Wie sind die Aussichten für 2025?
Ganz klar, der Blick in die Glaskugel ist immer schwierig. Doch in diesem Jahr scheint die Prognose für die kommenden zwölf Monate noch komplizierter – für alle Rohstoffe. Der Grund ist der neue US-Präsident Donald Trump. So ist etwa die Nervosität am Ölmarkt hoch, da niemand so recht weiß, inwiefern er Angebot und Nachfrage beeinflussen wird. Innenpolitisch dürfte es noch relativ klar sein: Der Mann, zu dessen Lieblingssprüchen „Drill, Baby“ zählt, wird sich dafür einsetzen, dass die USA die Öl- und Gasförderung weiter ausweiten. Auf der anderen Seite könnte der Verbrauch noch weiter zulegen. Außenpolitisch zeichnet sich noch überhaupt nicht ab, in welche Richtung Trump den Ölpreis bewegen könnte. Wie will er etwa die „schnelle Beendigung“ des Krieges in der Ukraine bewerkstelligen? Wie ist sein weiteres Vorgehen im Nahen Osten und vor allem in der Iran-Causa? Kommt es erneut zu einem Handelsstreit mit China? Vor diesem Hintergrund gleicht eine klare Prognose letztlich mehr oder weniger einem Münzwurf.
Gemessen an den Fundamentaldaten geht das Gros der Experten jedenfalls davon aus, dass es beim Ölpreis eher keine bemerkenswerten Bewegungen geben dürfte. Die durchschnittlichen Prognosen liegen in etwa auf dem aktuellen Preisniveau. Denn es wird derzeit weder bei der Ölnachfrage noch beim Angebot mit gravierenden Änderungen gerechnet.
Trotz dieser eher mäßigen Perspektiven verlief der Start in das neue Börsenjahr für die Ölpreise gut. So sind die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche zum siebten Mal in Folge zurückgegangen, was die Preise zusätzlich antreibt. Auch die Fördermengen in Russland und der OPEC sind unter den Erwartungen geblieben. Die russische Produktion lag im Dezember unter dem vereinbarten Ziel des OPEC+-Pakts. Eine Umfrage deutet darauf hin, dass die OPEC-Produktion nach zweimonatigem Anstieg wieder gesunken ist.