Die Commerzbank überraschte am Freitag mit vorläufigen Quartalszahlen. Gerade im Abwehrkampf gegen die UniCredit hätte es für die Frankfurter nicht besser laufen können. Das Ergebnis fiel stark aus, und die Ausschüttungen steigen. Erste Analysten haben sich bereits zu Wort gemeldet.
Beim Gewinn konnte die Commerzbank mit 2,68 Milliarden Euro das bisherige Rekordergebnis aus dem Vorjahr von 2,4 Milliarden Euro nochmals deutlich übertreffen – und damit auch klar die Analystenprognose. DER AKTIONÄR berichtete.
Wie schon vom Vorstand zuvor angedeutet, soll demnächst ein neues Programm zum Rückkauf eigener Aktien starten. In Höhe von 400 Millionen Euro werden bis zur Hauptversammlung im Mai eigene Aktien vom Markt genommen. Der Vorschlag für die Dividende ist ebenfalls attraktiv: Nach 0,35 Euro für das Geschäftsjahr 2023 sind nun 0,68 Euro geplant. Beim aktuellen Kurs entspricht das einer Rendite von 3,5 Prozent.
In Summe ergeben sich damit für das letzte Geschäftsjahr Kapitalrückflüsse von 1,73 Milliarden Euro. Die Marktprognose hatte bei 1,66 Milliarden Euro gelegen. Die Eigenkapitalrendite erreichte 2024 satte 9,2 Prozent, und die Aufwandsquote lag bei 59 Prozent. Bei beiden Kennzahlen wurde die eigene Guidance übertroffen.
Die Aktie stieg am Freitag auf den höchsten Kurs seit 2011 und schloss bei 18,68 Euro. Optimistisch äußerte sich Tobias Lukesch von Kepler Cheuvreux: Das Geldhaus dürfte den Kapitalmarkttag am 13. Februar nutzen, um höhere Ziele für die Profitabilität und die Ausschüttungen zu präsentieren. Lukesch hat eine Kaufempfehlung ausgesprochen und mit 25,00 Euro das höchste Kursziel der von Bloomberg gelisteten Analysten ausgegeben.
Commerzbank-CEO Bettina Orlopp gab bereits in der Mitteilung zu den Quartalszahlen am Freitag einen Hinweis auf die zukünftigen Ausschüttungen. Die Kapitalrückführungen an die Aktionäre sollen in den kommenden Jahren weiter gesteigert werden. Schon jetzt hat sich die Bank zum Ziel gesetzt, in den Jahren 2025 bis 2027 mindestens 90 Prozent der Jahresgewinne über Aktienrückkäufe und Dividenden auszuschütten.
Die Commerzbank hat am Freitag starke vorläufige Zahlen vorgelegt. Der Kurs ist auf ein neues Mehrjahreshoch gestiegen. DER AKTIONÄR bleibt von der Strategie des Vorstands überzeugt. Steigende Aktienkurse sind zudem die beste Verteidigungsstrategie gegen eine drohende UniCredit-Übernahme. Die Papiere bleiben aussichtsreich.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.