In einem freundlichen Marktumfeld konnten die Anteilscheine von BP zuletzt weiter zulegen. Für Rückenwind sorgten an den vergangenen Handelstagen die anziehenden Gaspreise. Darüber hinaus will das britische Unternehmen seine Raffinerietochter Ruhr Oel mit insgesamt rund 2.235 Beschäftigten verkaufen.
"Ziel ist es, noch im Jahr 2025 verbindliche Verkaufsvereinbarungen abzuschließen", erklärte BP Europa. Die Aktie präsentiert sich indes charttechnisch betrachtet in einer sehr guten Verfassung. Nach Ansicht der Experten der US-Bank JPMorgan ist nun aber dennoch der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Dividendenperle (aktuelle Rendite: 5,8 Prozent) nun abzustoßen. So stuft Analyst Matthew Lofting die BP-Anteilscheine vor dem Kapitalmarkttag des Unternehmens unverändert mit "Underweight" ein. Den fairen Wert pro Aktie beziffert er nach wie vor auf 440 Britische Pence (umgerechnet 5,27 Euro), was immerhin sogar noch minimal über dem aktuellen Kurs von 5,21 Euro liegt.
Lofting betonte in seinem am heutigen Freitag veröffentlichten Ausblick, dass nach der unterdurchschnittlichen Kursentwicklung in den vergangenen 12 bis 18 Monaten die anstehende Investorenveranstaltung dem BP-Vorstand nun die Gelegenheit für eine strategische Neupositionierung bietet. Er geht davon aus, dass es zu einer Verschlankung des Bereichs O&G kommen werde. Zudem rechnet er mit einer besseren Kosteneffizienz und zunehmenden Anteilsverkäufen.
DER AKTIONÄR ist hingegen für die BP-Anteile nach wie vor relativ zuversichtlich gestimmt: Denn die Aktie lockt mit einer günstigen Bewertung und einer attraktiven Dividendenrendite. Zudem ist dem Kurs nach mehreren schwachen Monaten der Ausbruch aus dem Abwärtstrend gelungen. Die Anteilscheine des britischen Energieriesen bleiben daher attraktiv. Der Stoppkurs sollte nach der guten Kursentwicklung in den vergangenen Wochen auf 3,80 Euro nachgezogen werden.