Die Bayer-Aktie kommt nicht zur Ruhe. Nach dem jüngsten Urteil in den USA im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Roundup, bei dem Bayer an einen Krebspatienten 289 Millionen Dollar Schadenersatz leisten soll, ist die Aktie von Bayer zum Wochenauftakt förmlich nach unten durchgereicht worden. Insbesondere die Angst davor, dass auf Bayer Milliarden-Lasten aus weiteren Klagen zukommen könnten, setzte die Aktie massiv unter Druck. Und neue Klagen scheinen tatsächlich nicht lange auf sich warten zu lassen.
Einem Bericht der WirtschaftsWoche zufolge haben Farmer aus Arkansas und South Dakota am Bezirksgericht St. Louis Sammelklagen zu Dicamba eingereicht. Der Unkrautvernichter werde bei genveränderten Pflanzen eingesetzt, solle aber Schäden auf konventionellen Nachbarfeldern anrichten. Betroffen sei davon mit BASF auch ein weiterer DAX-Konzern. In Brasilien müsse Bayer/Monsanto derweil um den Einsatz von Glyphosat bangen. Ein Bundesgericht habe den Gebrauch ausgesetzt, hieß es weiter. Ab dem 3. September solle ein generelles Verbot gelten. Retten könnte Bayer allerdings noch der Gegenantrag einer Bundesbehörde, berichtet das Magazin.
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Und auch in Kanada stehen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe von Bayer auf der Kippe. Wie die FAZ berichtet, nimmt Kanada zwei Bienen schadende Insektizide vom Markt. Über drei bis fünf Jahre solle der Einsatz der Agrarchemikalien im Freiland nach Angaben der zuständigen Behörde auslaufen.
Die Aktie von Bayer setzt ihren Ausverkauf am heutigen Donnerstag fort. Mit dem jüngsten Rutsch unter die Marke von 80 Euro hat der Wert ein neues Verkaufssignal generiert. Die nächste charttechnische Unterstützung wartet nun erst beim 2008er-Zwischenhoch im Bereich von 65 Euro. DER AKTIONÄR hat schon seit Langem vor den möglichen Risiken im Zusammenhang mit der Monsanto-Übernahme gewarnt und rät weiter dazu, die Bayer-Aktie zu meiden.