Der Auftakt in die neue Börsenwoche dürfte für die Anteilscheine der beiden Chemiekonzerne BASF und Lanxess relativ ruppig werden. Beide Aktien geben im vorbörslichen Handel – wie zahlreiche andere Titel – bereits deutlich nach. Denn die Ankündigung von US-Zöllen schüren natürlich die Ängste vor einem Handelskrieg weiter an. Dieser wäre für die konjunkturabhängigen Chemiewerte natürlich Gift.
Zudem belastet die beiden relativ stark in China engagierten Konzerne Lanxess und BASF auch diese Meldung: So hat sich die Stimmung in chinesischen Industriebetrieben zuletzt überraschend weiter eingetrübt. Demnach deutet die jüngste Umfrage unter Einkaufsmanagern kaum noch Wachstum hin. Der heute vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Indikator sank im Januar um 0,4 Punkte auf nur noch 50,1 Punkte und damit lediglich ganz knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die befragten Volkswirte hatten im Vorfeld durchschnittlich einen ganz leichten Anstieg auf 50,6 Punkte prognostiziert.
Dass der für Analysten und Entscheider wichtige Frühindikator sich so derart mau entwickelte, ist wirklich überraschend. Zumal es in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zuletzt zahlreiche staatliche Bemühungen gab, um die Konjunktur wieder anzukurbeln, was bislang nicht wirklich gelungen ist.
Der Konjunkturindikator von "Caixin" zeigt indes eher die Stimmung in den eher kleineren und privaten Firmen. Der staatliche Einkaufsmanagerindex, bei dem es eher um die Aussichten für größere und staatliche Gesellschaften geht, hatte sich ebenfalls bereits schwach gezeigt. So fiel dieser Indikator im Januar um einen Punkt auf nur noch 49,1 Punkte. Er liegt damit erstmals seit September 2024 unter der Expansionsschwelle von 50,0 Zählern.
Die jüngsten Meldungen kommen natürlich zur Unzeit. Schließlich hellten sich die Perspektiven für die gebeutelte Chemiebranche nach drei sehr schwierigen Jahren zumindest wieder etwas auf. Da die Bewertungen allerdings bereits ohnehin schon auf einem sehr niedrigen Niveau liegen, können Mutige bei den beiden Chemie-Titeln nach wie vor dabeibleiben. Bei BASF sollte der Stoppkurs bei 36,00 Euro belassen werden, bei Lanxess bei 19,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.