Trumps Zölle sorgen zum Wochenstart für lange Gesichter bei den Anlegern. Von Auto-Werten über Bank-Aktien bis hin Technologie-Titel – die Liste der deutschen Werte, die am Montagmorgen im Minus notieren, ist lang. Unter den deutschen Halbleiter-Titeln trifft es Aixtron, Infineon und Siltronic. Aber auch der Medizintechniker Carl Zeiss Meditec muss Federn lassen.
Am Wochenende hat US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahr gemacht und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt (DER AKTIONÄR berichtete). Zum Wochenbeginn gerät daher auch die deutsche Halbleiterbranche unter Druck. Grund: Unternehmen wie Aixtron, Carl Zeiss Meditec und Siltronic sind auch auf dem US-Markt aktiv. Die Strafzölle könnten die Kosten für ihre Produkte erhöhen und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.
Für die Aixtron-Aktie geht es am Montagvormittag um drei Prozent auf 13,09 Euro nach unten. Damit notiert das Papier nur knapp über dem Januar-Tief bei 12,68 Euro. Sollte diese Unterstützung nicht verteidigt werden, könnte der Kurs auf den tiefsten Stand seit Dezember 2020 zurückfallen.
Wenig erbaulich sieht auch das Chartbild von Siltronic aus. Der Wafer-Produzent notiert mit einem Minus von zweieinhalb Prozent auf 43,12 Euro ebenfalls nur unweit des Januartiefs. Dieses wurde bei 41,64 Euro markiert und dient nun als Unterstützung. Sollte diese nicht verteidigt werden und auch die 40-Euro-Marke reißen, ist das Tief aus dem Dezember 2016 bei 36,38 Euro die nächste Auffangmarke.
Dem Medizintechniker Carl Zeiss Meditec ist derweil kurz vor der 60-Euro-Marke die Puste ausgegangen. Die Aktie, die im Januar noch zu den besten Aktien des jungen Börsenjahres zählte, verzeichnet zum Februarstart ein Minus von zweieinhalb Prozent.
Anleger sollten die heutigen Kursbewegungen nicht überwerten. Frische Impulse für die Chipbranche dürften die Quartalszahlen von Infineon liefern, die am Dienstag präsentiert werden. Gleichwohl drängt sich angesichts der katastrophalen Chartbilder auch kein Neueinstieg auf.