Mit starken Zahlen hat Siemens Healthineers am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Davon profitiert auch die Mutter Siemens, die nach wie vor Mehrheitsaktionär ist. Allerdings könnte sich daran in Zukunft etwas ändern. Ein Abbau der Beteiligung wird auch von der Tochter begrüßt, beide Aktien könnten davon profitieren.
Bereits im Dezember hatte Siemens-Chef Ralf Thomas angedeutet, dass die derzeitige Beteiligung von 75 Prozent zurückgefahren werden könnte. Es gebe demnach zwar Synergien mit der Tochter, eine Kapitalallokation von 45 Milliarden Euro werde dadurch aber nicht gerechtfertigt. Zur Finanzierung der milliardenschweren Übernahme des US-Softwarespezialisten Altair ist eine leichte Reduzierung bereits bekannt. Wie der weitere Ausstieg erfolgt, ist noch offen – dies dürfte aber voraussichtlich marktschonend und in kleinen Schritten erfolgen.
Bei Siemens Healthineers fallen die Pläne auf fruchtbaren Boden. „Wir haben den Börsengang nicht gemacht, um nicht zu einem eigenständigen Unternehmen zu werden“, sagte Vorstandschef Bernd Montag im Rahmen der Telefonkonferenz am Donnerstag. Es sei langfristig gut, wenn der Streubesitz höher werde, weshalb er die Siemens-Idee als „sehr positiv“ bewerte. Wie schnell die Reduzierung der Beteiligung von statten geht, sei dabei nicht das wesentliche Thema. Montag verwies auch darauf, dass Healthineers bei der Marktkapitalisierung bereits auf Rang 7 im DAX liegt – vor Unternehmen wie Deutsche Bank und BASF.
Siemens strafft sein Portfolio. Das hat sich in den vergangenen Jahren ausgezahlt. Auch der Abbau der Healthineers-Beteiligung sollte sich langfristig positiv auswirken. Beide Aktien sind nach wie vor auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Während Siemens nur knapp unterhalb des Allzeithochs notiert und seit Monaten gefragt ist, braucht es bei der Medizintechniktochter seit einiger Zeit viel Geduld. Ein wichtiger Schritt und ein Kaufsignal wäre hier erst wieder der Sprung über die 58-Euro-Marke.