Der nach Airbus und Boeing drittgrößte Flugzeughersteller der Welt hat am Mittwoch den größten Auftrag seiner Firmengeschichte eingeheimst. Embraer unterzeichnete einen Vertrag zur Lieferung von Geschäftsfliegern im Wert von bis zu sieben Milliarden US-Dollar. Die Embraer-Aktie springt zweistellig nach oben – und bleib weiterhin aussichtsreich.
Der brasilianische Konzern hat einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 212 Flugzeugen an die auf Business-Jets spezialisierte US-Firma Flexjet unterzeichnet, der nach aktuellen Listenpreisen einen Wert von bis zu sieben Milliarden US-Dollar hat. Der Deal ist die größte Festbestellung, die Embraer je für seine Geschäftsreise-Flugzeuge erhalten hat. Insgesamt umfasst der Auftrag umfasst Festbestellungen für 182 Flugzeuge (darunter die Modelle Praetor 600, Praetor 500 und Phenom 300E) und Optionen für weitere 30, so der Konzern in einer Erklärung.
Flexjet wurde 1995 als Geschäftsbereich von Bombardier Aviation gegründet und hieß ursprünglich Business Jet Solutions. 2013 wurde Flexjet von Directional Aviation für 185 Millionen Dollar gekauft. Heute ist Flexjet der zweitgrößte private Fluganbieter in den USA.
Die Embraer-Aktie erreichte an der Heimatbörse in São Paulo am Mittwoch bei 66,45 Brasilianische Real ein neues Allzeithoch. Damit war das Unternehmen der größte Gewinner im brasilianischen Leitindex Bovespa. An der Nasdaq in New York sprang die Aktie zeitweilig ebenfalls um gut 15 Prozent auf 46 Dollar – das höchste Niveau seit dem Jahr 2008. Die Allzeithöhen wurden im Jahr 2007 bei gut 52 Dollar markiert.
Analysten von JPMorgan erwarten, dass der Auftrag von Flexjet den Gesamtauftragsbestand von Embraer um 26 Prozent auf etwa 28,7 Milliarden US-Dollar erhöhen dürfte. Sie prognostizieren, dass die Auslieferungen über die nächsten fünf Jahre erfolgen, da Flexjet plant, seine Flotte in diesem Zeitraum zu verdoppeln.
Vor dem Auftrag hatten 14 Analysten für die Embraer ADRs ein Kursziel bis 2026 von im Schnitt 46,71 Dollar abgegeben. Das dürfte demnächst nach oben angepasst werden.
Die Embraer-Aktie fliegt bei vielen Anlegern noch unter dem Radar. Das Unternehmen hat sich im Flugzeugbau hinter den Großen Airbus und Boeing als Nummer Drei etabliert und scheffelt Aufträge.
DER AKTIONÄR hält die Embraer-ADRs längerfristig für weiterhin aussichtsreich. Doch vor einem Einstieg sollten interessierte Anleger eine Korrektur abwarten, etwa bis 40 Dollar. Die Aufwärtstrendlinie verläuft aktuell bei etwa 38 Dollar (bzw. 37 Euro).
Hinweis: Die Embraer-Aktie ist gemeinsam mit sieben weiteren Werten der Luft- und Raumfahrt-Industrie im Weltraum-Index von DER AKTIONÄR enthalten. Dort hat sie vor Airbus und Amphenol derzeit die höchste Gewichtung. Wer zur Risikostreuung gleich in acht aussichtsreiche Luft- und Raumfahrt-Aktien investieren möchte, findet hier weitere Informationen und passende Zertifikate.
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