Ein enttäuschender Wochenausklang für die Anteilseigner von K+S. So setzt sich beim Düngemittelproduzenten nach einem starken Januar am Freitag die am Vortag eingeleitete Korrektur fort. Im Sog des norwegischen Branchenkollegen Yara, dessen Zahlenwerk die Anleger enttäuschte, ist auch beim MDAX-Konzern der Abwärtsdruck deutlich spürbar.
Nachdem der Kurs von K+S am Vortag schon deutlich vom Hoch seit Juni zurückgekommen war, sank er nun um 2,7 Prozent. Der Yara-Kurs sackte in Oslo um 5,2 Prozent ab. Experten lasen aus den Yara-Zahlen (diese finden Sie hier) auch Negatives. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für K+S auf "Neutral" belassen. Analyst Chetan Udeshi befasste sich in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie mit der Frage, welche Auswirkungen ein im Zuge eines möglichen Waffenstillstands zwischen Russland und der Ukraine stark fallender Gaspreis auf die europäischen Chemiekonzerne hätte. Indes sah UBS-Expertin Priyanka Patel das operative Ergebnis (Ebitda) knapp unter dem Konsens. Citigroup-Analyst Sebastian Satz erwähnte als größte Enttäuschung für die Yara-Anleger eine niedriger als erwartete Dividende.
Für Gesprächsstoff in der Branche sorgt aber auch der Gaspreis, der für energieintensive Firmen mit europäischer Produktion zum Thema wird. Der am Terminkontrakt TTF gemessene Preis für europäisches Erdgas hatte jüngst den höchsten Stand seit Oktober 2023 erreicht (mehr dazu lesen Sie hier). Yara rechnet im ersten und zweiten Quartal mit Kosten über ihren Erwartungen, schrieb die UBS-Expertin Patel.
Die Volatilität dürfte bei K+S nach wie vor hoch bleiben. Dementsprechend sind die MDAX-Titel weiterhin ausnahmslos für Mutige geeignet. Wer auf ein Comeback der lange gebeutelten Aktie setzen will, sollte die Position unbedingt mit einem Stoppkurs bei 9,80 Euro absichern.
Enthält Material von dpa-AFX