Der überraschende Anstieg der US-Verbraucherpreise im September hat den Dow Jones am Mittwoch gehemmt. Der Leitindex ging nach einem durchwachsenen Handelsverlauf letztlich prozentual unverändert bei 34.378 Punkten aus dem Handel. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende dagegen um 0,77 Prozent auf 14.775 Punkte nach oben.
Den Technologieunternehmen könnte es Börsianern zufolge im Schnitt besser gelingen, Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben, ohne dem Geschäft zu schaden. Die Jahresinflationsrate legte von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,4 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate erwartet. Insbesondere wird die Inflation durch hohe Energiepreise getrieben.
Die US-Notenbank steuert derweil auf eine baldige Reduzierung der Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft zu. Die Einschränkung des Kaufprogramms könnte Mitte November oder Mitte Dezember beginnen, wie aus dem Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hervorgeht. Sollte die konjunkturelle Erholung weiter voranschreiten, könnten die Anleihekäufe etwa Mitte 2022 auslaufen, hieß es weiter.
Zahlen von JPMorgan enttäuschen
Im Fokus stand zudem der Auftakt der Berichtssaison der Unternehmen, den die Großbank JPMorgan Chase an diesem Mittwoch mit der Veröffentlichung ihres Zahlenwerks eingeläutet hatte. Die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise bescherte dem Geldinstitut zwar im Sommer einen überraschend hohen Überschuss, wobei das Fusionsberatungsgeschäft zugleich den bislang höchsten Quartalsgewinn erwirtschaftete. Allerdings überschattete das gedämpfte Kreditwachstum Börsianern zufolge das Zahlenwerk. Damit fielen die in diesem Jahr bereits gut gelaufenen Aktien von JPMorgan um 2,6 Prozent und zählten zu den schwächsten Werten im Dow.
JPMorgan hatte zudem von einem schwachen Kreditkartengeschäft berichtet, das von steigenden Marketing- und Werbekosten belastet worden sei. Diese Aussagen drückten auch Aktien von Kreditkartenanbietern ins Minus, weil Anleger auf diesem Gebiet nun einen schärferen Wettbewerb befürchten. So knickten die Anteilsscheine von American Express am Dow-Ende um 3,5 Prozent ein. Die Papiere von Visa gaben um 0,7 Prozent nach.
Mit Spannung wird nun darauf gewartet, wie sich die anderen Banken geschlagen haben. An diesem Donnerstag folgen mit ihren Geschäftsberichten unter anderem Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America.
Delta Air Lines enttäuscht mit Ausblick
Als Schlusslicht im S&P 500 büßten die Anteilscheine von Delta Air Lines 5,8 Prozent ein. Die Fluggesellschaft hatte gewarnt, dass der Anstieg der Treibstoffkosten auf den Gewinn drücke. Im Sog dessen sackten die Aktien von American Airlines um 3,4 und die von United Airlines um 3,6 Prozent ab.
Mit Material von dpa-AFX