Schaeffler: „Große Enttäuschung“ – Aktie fällt auf Rekordtief

Die Aktie des Industriekonzerns Schaeffler stürzt am Mittwochmorgen zweistellig ab. Zeitweise betrug das Minus 20 Prozent und der Kurs erreichte bei 3,69 Euro ein neues Rekordtief. Für Enttäuschung sorgte die überraschend niedrige Profitabilität im Schussqaurtal, die der Konzern am Vorabend veröffentlichte. 

Schaeffler blieb im vergangenen Jahr hinter den Markterwartungen zurück – insbesondere die Margenentwicklung fiel enttäuschend aus. Zwar konnte der Konzern dank der Übernahme von Vitesco seinen Umsatz steigern, doch die Analysten hatten mit einem stärkeren Wachstum gerechnet. Besonders schwach war die Entwicklung im vierten Quartal: Hier lag die realisierte Marge nur bei 1,8 Prozent, während der Markt mit 5,2 Prozent gerechnet hatte, wie RBC-Analyst Sebastian Kuenne betonte.

Christoph Laskawi von der Deutschen Bank sprach von einer „weiteren großen Enttäuschung“ und stufte die Aktie von „Buy“ auf „Hold“ herab. Dies sei bereits die zweite Gewinnwarnung für 2024 und verdeutliche die Herausforderungen bei der Integration von Vitesco sowie die Schwierigkeiten im Industriegeschäft. Anstatt eines erhofften Erholungsjahres werde 2025 wohl eher ein weiteres Übergangsjahr.

Auch JPMorgan-Analyst Akshat Kacker rechnet mit einer deutlichen Korrektur der Markterwartungen: Er schätzt, dass die Konsensprognose für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) 2025 um 10 bis 15 Prozent nach unten revidiert wird. Klärende Details erhofft er sich von der anstehenden Telefonkonferenz am 5. März.

Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research blieb dagegen optimistischer. Er bestätigte seine Kaufempfehlung für die Aktie mit einem Kursziel von 8,50 Euro. Zwar liege das bereinigte operative Ergebnis im vierten Quartal klar unter den Erwartungen, doch der Free Cashflow sei stark, betonte er. 

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