Umbau bei BASF? Der Chemieriese steht mit dem Wechsel an der Führungsspitze und offenbar auch vor einem größeren Verkaufsprogramm. Der noch amtierende Vorstandschef Martin Brudermüller treibe sieben Monate vor seinem Ausscheiden den Verkauf von Konzernteilen im Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro voran.
Dies berichtete das Handelsblatt (Montag) unter Berufung auf Unternehmens- und Finanzkreise. Dabei stünden vier größere und kleinere Verkaufsprojekte auf der Agenda.
Auch bei der Nachbesetzung seines eigenen Postens nach der Hauptversammlung Ende April 2024 mische Brudermüller mit, hieß es in dem Blatt. Bis Dezember solle über die Nachfolge entschieden werden. Favorit sei Asien-Vorstand und Brudermüller-Vertrauter Markus Kamieth (53). Aber auch Technologie-Vorständin Melanie Maas-Brunner (55) könne sich Chancen ausrechnen. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. BASF wollte sich gegenüber dem Handelsblatt nicht zu den Informationen äußern.
Bei Brudermüllers Verkaufsabsichten geht es dem Vernehmen nach um vier Bereiche. Einerseits die Öl- und Gasfördertochter Wintershall Dea - eine Trennung ist hier bereits seit mehreren Jahren geplant. Interessenten für einen Kauf seien unter anderem der französische Ölkonzern Totalenergies und der norwegische Förderer Equinor. Auch ein Staatsfonds aus Abu Dhabi gehöre zu dem Kreis. BASF hält rund 73 Prozent an der Firma.
Weitere Verkaufskandidaten sind das Katalysatorengeschäft für Verbrennnerautos, Teile der Sparte mit Lacken und Beschichtungen (Coatings) sowie einzelne Werke im Geschäft mit Nahrungszusätzen.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Angesichts der anhaltend schwachen Weltkonjunktur, der hohen Energiekosten und der Gefahr einer Gewinnwarnung drängt sich ein Kauf der Aktie trotz der sehr günstigen Bewertung und der hohen Dividendenrendite aktuell nicht auf. Wer die Papiere bereits im Depot hat, beachtet den Stopp bei 36,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.